Manege frei für die Lottenschüler
Im Mitmachzirkus lernen die Jungen und Mädchen akrobatische Kunststücke und Zaubertricks.
Monheim. Anstelle von Mathematik und Deutsch durften die rund 220 Grundschüler der Lottenschule jetzt eine Woche lang Zaubertricks üben und Feuer spucken lernen. Am Ende präsentierten die kleinen Künstler vor großem Publikum, was sie in der Projektwoche des pädagogischen Mitmachzirkus Zappzarap aus Leverkusen gelernt haben.
Er heißt nicht Angelo oder Sergej, wie sich das gehört für Zirkusleute, sondern Hans-Peter. Und Hans-Peter kommt auch nicht aus Moskau, sondern aus Leverkusen. Der kleine drahtige Mann mit dem Pferdeschwanz gehört zum Mitmachzirkus Zappzarap und ist gemeinsam mit Kollegin Adriana in die kleine katholische „Lottengrundschule“ gekommen, um den aufgeregten Kindern alles beizubringen, was Zirkus so ausmacht: Jonglage und Feuerspucken, Treppenpyramiden und Seiltanz.
„Los. Jetzt alle in eine Reihe“, ruft er gespielt streng den Kindern der Clowntruppe zu. Die Gags sollen bei den beiden großen Aufführungen schließlich wie aus der Pistole geschossen kommen, da muss jetzt, zu Beginn der Proben, gut aufgepasst und zugehört werden. Bei der Feuerwehrnummer sollen die Kinder ganz laut „Tatütata“ rufen, Nina und Carlotta fällt das nicht schwer, aber manche sind da eher verhalten. „Es ist das Schöne an diesem Projekt, das viele über sich hinauswachsen müssen“, schwärmt Schulleiterin Elisabeth Nolting. „Und was darüber hinaus ganz besonders pädagogisch wertvoll ist, ist die Tatsache, dass die Kinder hier folgendes lernen: Nur mit üben, üben, üben, kann man etwas erreichen.“
So geht es auch der Zauberergruppe. Unter der Anleitung von Susanne Frießner wiederholen die altersgemischten Schüler in einem Klassenraum ihre Zaubertricks immer und immer wieder. „Unser Schulteam hat im Vorfeld einen Schulungstag bei den Mitarbeitern von Zappzarap gehabt, dort sind wir eingewiesen worden in die einzelnen Bereiche, so dass wir alle den Zirkus tatkräftig unterstützen können“, erzählt die Lehrerin. Sie hat selbst offensichtlich sehr viel Freude an den ungewöhnlichen Schultagen. „Es ist wirklich wunderbar, die Kinder bei diesem Projekt zu erleben und zu sehen, was an Fähigkeiten in ihnen steckt.“
Elisa, Hannah und Eliana schwingen theatralisch jeweils ein buntes Tuch und stecken es dann in eine Art Zauberhut. Marie streicht dreimal hinüber und — Simsalabim — holt sie die Tücher wieder heraus — aneinandergeknotet. „Das hat ja schon super geklappt“, lobt Susanne Frießner und lacht. In der Turnhalle üben währenddessen einige Kinder das Feuerspucken, Alina und Michael arbeiten auf dem Trapez an ihrem Gleichgewicht. „Normalerweise“, erzählt Elisabeth Nolting, „kann man das Projekt auch mit Zelt buchen. Das war uns aber aus Platz- und auch aus finanziellen Gründen nicht möglich.“ So wurden dann auch die beiden Aufführungen in der Sporthalle gezeigt. Für die Kinder gab’s viel Applaus.