Stadtverwaltung: Das Team für den Klimaschutz
Ronald Faller (26) ist neu in der Stadtverwaltung. Er steigt unter anderem bei der Kampagne zur Radsicherheit mit ein.
Langenfeld. Das Team scheint sich bereits bestens eingespielt zu haben. „Wir haben an der gleichen Uni studiert. Das ist schon mal eine gute Grundlage“, sagt Ronald Faller grinsend in Richtung seines neuen Arbeitskollegen Jens Hecker. Mit ihm und Verena Wagner bildet der 26-Jährige in der Stadtverwaltung nun das Dreigestirn in Sachen Klimaschutz.
Vor drei Wochen hat der neue Klimaschutzmanager mit seiner Arbeit begonnen. „Zurzeit versuche ich mich erst mal einzufinden und lerne die Strukturen kennen“, sagt er. Für ihn ist es die erste Stelle nach seinem Studium. Im Frühjahr hat er seinen Abschluss als Diplom-Ingenieur der Raumplanung an der TU Dortmund gemacht. „Von Anfang an habe ich mich dort am liebsten mit den Themen des Umwelt- und Klimaschutzes beschäftigt sowie damit, wie diese Ideen mit der Stadtentwicklung in Einklang zu bringen sind“, sagt er.
Auf ihn und das städtische Team kommen noch in diesem Jahr viele Aufgaben zu. So arbeitet Jens Hecker gerade im Rahmen des Forums EnergieEffizienz Langenfeld (FEE) an einer Gebäude-Typologisierung. „Alle Gebäude weisen je nach Bau-Altersklassen und physikalischen Gegebenheiten, wie Fenster oder Baumaterial, Ähnlichkeiten auf“, sagt er. Ziel sei es, Häuser und Maßnahmen, die zu ihrer Sanierung nötig sind, in ein Kataster aufzunehmen. Damit könnten Hausbesitzer später auf einem Blick sehen, welche Energie-Einsparungen möglich sind und wie am besten saniert wird.
„Wir möchten den Langenfeldern eine zentrale und unabhängige Anlaufstelle bieten“, sagt Hecker. Und dies geschehe in Zusammenarbeit mit Experten vor Ort: Energieberatern, Ingenieuren, Handwerkern und Dienstleistern. Sie werden regelmäßige Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Themen wie Gebäudesanierung, Schimmelbefall oder Photovoltaikanlagen anbieten. Qualifikationen und Referenzen der Experten werden schließlich auf einer zurzeit in Arbeit befindlichen Homepage abrufbar sein.
Ronald Faller, der Neue im Team, wird sich aber erst einmal um das Verhalten im Verkehr kümmern. Unter den Titeln „Walking Bus“ und „Cycling-Train“ sollen Kinder, angefangen bei Schülern der ersten Klasse, in Gruppen zur Schule gehen oder radeln — betreut von einem Elternteil. Auch die „Klimaschleuse“ ist Teil des Klimaschutzkonzepts. „Danach sollen Eltern ihre Kinder mit dem Auto nicht bis vor die Schultür fahren, sondern im Umkreis absetzen. Den Rest sollen die Kinder zu Fuß gehen“, sagt Faller. Zurzeit arbeite er an einem Konzept, wie Eltern von dem Modell überzeugt werden.
Auch das Thema Radfahren bleibt ein Thema. Mit einer „witzigen Kampagne“ sollen Fahrradfahrer angehalten werden, auf ihre Sicherheit zu achten. „Es kommt immer noch vor, dass Radfahrer ohne Licht oder auf der falschen Seite fahren. Das führt zu Unfällen“, sagt Referatsleiter Wolfgang Honskamp. Und darauf müsse mit Plakaten oder Flyern aufmerksam gemacht werden. „Aber bloß nicht mit erhobenem Zeigefinger“, sagt Honskamp. Mit der neuen Verstärkung im jungen Klimaschutz-Team, da ist sich der Referatsleiter sicher, gebe es viele Ideen für eine kreative Kampagne, die auch „hängenbleibt“.