Stadtwerke: Wer gewinnt die Partnerwahl?
Mehrere kommunale Versorger aus der Region haben bereits ihr Interesse an Kooperationen gezeigt.
<strong>Hilden. Wer hat Interesse, 49,9 Prozent der Stadtwerke-Anteile zu übernehmen? Die Namen der zwölf Bieter, die ein erstes Angebot abgeben dürfen, sind nur der SMM Managementberatung in Düsseldorf sowie der Luther Rechtsanwaltgesellschaft bekannt. Die Mitglieder des Stadtwerke-Aufsichtsrates können sie am Montag erfahren - sofern sie es wünschen. Gleichwohl dürfte der in Frage kommende Bieterkreis sehr begrenzt sein. Die Voraussetzung, dass der zukünftige Partner unter anderem Erfahrungen im Strom- und Gasgeschäft, in der Energiedienstleistung und im Bereich der regenerativen Energien mitbringen sowie Zugang zu Netzen haben muss, schränkt den Bewerberkreis sehr ein. Dazu gehören mit Sicherheit die Stadtwerke Düsseldorf, deren Interesse an Kooperationen mit kommunalen Energieversorgern in der Umgebung kein Geheimnis ist. Außerdem gibt es bereits eine gemeinsame Netz-Gesellschaft mit Hilden. Hinter den Düsseldorfern steht der Karlsruher Energiekonzern EnBW.
Ein sicherer Kandidat auf der Bewerberliste sind auch die Stadtwerke Ratingen, die ihr Interesse an einer Zusammenarbeit mit Hilden bereits öffentlich bekundet haben. Die Ratinger würden den Essener Energieriesen RWE mit in die Ehe bringen.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sind die Stadtwerke Solingen dabei. Mit den Nachbarn gibt es eine langjährige Partnerschaft durch das gemeinsame Wasserwerk. Auch beim Strom setzen beide Stadtwerke auf eine gemeinsame Einkaufspolitik. Einen Partner haben die Solinger bereits: MVV Energie AG aus Mannheim.
Auch das Solinger Interesse an Kooperationen mit anderen Stadtwerken ist bekannt, versuchen sie doch gerade mit den Stadtwerken Remscheid und Stadtwerken Velbert ein Gegengewicht zum Konkurrenten in der Landeshauptstadt zu bilden. Damit werden auch diese beiden Versorger zu heißen Kandidaten. Dazu gehören auch die Wuppertaler Stadtwerke, die lange Zeit mit den Velbertern verhandelt haben und ebenfalls auf der Suche nach Verstärkung sind.
Sehr wahrscheinlich sind auch die Stadtwerke Krefeld und Neuss unter den Bietern. Beide Häuser haben bereits mit Düsseldorf verhandelt, sind dabei aber auf keinen grünen Zweig gekommen. Nachdem sich die Gespräche zerschlagen haben, stehen sie noch ohne Partner da. Auf Partnersuche sind auch die Stadtwerke Aachen. Aus der Region kämen auch die Stadtwerke Köln in Frage - mit dem Energieversorger GEW im Rücken.