Standort Monheim: Lichtblick für den Einzelhandel
Die Geschäftslandschaft in der Stadt befindet sich im Wandel. In der Stadtmitte kommt mit Expert ein weiterer Frequenzbringer.
Monheim. Noch vor einigen Jahren gehörte es fast schon zum guten Ton, Monheims Einzelhandelslandschaft ein Armutszeugnis auszustellen — nicht zu Unrecht. Natürlich haben sich die meisten der kleinen Geschäftsinhaber gemüht. Doch die Mischung fehlte. Viel Kaufkraft wanderte aus. Und heute? Es könnte besser laufen. Aber es herrscht Aufbruchstimmung.
Die ist vor allem den Geschäften an der Krischerstraße zu wünschen. Durch die Großbaustelle Innenstadt haben sie Einbußen von bis zu 40 Prozent. Doch ab Herbst wird nicht nur das Ende der Bauzeit für gute Laune sorgen: Parallel wird gerade die alte Famka-Immobilie an der Krischerstraße/Ecke Lindenstraße umgebaut. Dort wird im November der Elektronikmarkt Expert auf 2000 Quadratmetern öffnen. Und das ist für die Geschäfte und Gastronomie an der Krischerstraße ein absoluter Glücksfall.
Expert ist ein Frequenzbringer. Ein solches Angebot vom DVD-Player bis zur Waschmaschine gibt es bisher in Monheim nicht. Und die Krischerstraße hat urplötzlich zwei Pole, die Kunden bringen: den Elektronikmarkt im Norden sowie Rathaus-Center und das noch junge Monheimer Tor im Süden. Wenn dann auch noch im kommenden Jahr in einer zweiten Stufe im Rahmen einer Umgestaltung die Krischerstraße einkaufsfreundlicher gestaltet wird, dann sollte Optimismus berechtigt sein.
Freilich ist dann immer noch nicht alles in bester Ordnung. Wer einen Goldfisch kaufen will, muss immer noch nach Langenfeld fahren. Vor Ort fehlt eine Zoohandlung. Die neue CD seiner Lieblingsband kann man sich in Monheim ebenfalls nicht kaufen. Das sind immer noch ärgerliche Lücken im Angebot. Doch es bleibt zu hoffen, dass mit mehr Kaufkraftbindung auch solche Geschäfte eröffnen werden.
Während das Monheimer Tor voll belegt ist, erschreckt der Blick ins Rathaus-Center erst einmal. Dort gibt es einen großflächigen Leerstand. Jedoch auch das könnte sich zum Guten wenden. Denn es ist eine zusammenhängende Fläche. Sie bietet viel Platz für einen großen Filialisten. Dieser Bedarf konnte in der Vergangenheit nicht befriedigt werden. Ein H&M oder C&A — das wäre der große Wurf. Und die Center-Betreiber vermieten derzeit ganz bewusst nicht kleinflächig.
Als Sorgenkind muss der Ernst-Reuter-Platz bezeichnet werden — zumindest noch. Denn auch dort gibt es Hoffnung. Kaufland ist ein enormer Taktgeber. Der Umzug der Polizei dorthin war eine gute Entscheidung. Jetzt ist sie dort, wo die Menschen leben. Die Sparkasse wird eine Filiale dorthin verlegen. Was fehlt, ist ein guter Branchen-Mix. Döner-Buden gibt es freilich genug.
Als Trauerspiel muss das Baumberger Einkaufszentrum am Holzweg bezeichnet werden. Es herrscht massenweise Leerstand. Inzwischen sind auch der städtischen Wirtschaftsförderung die Durchhalteparolen ausgegangen. Den dortigen Handel wieder auf die Beine zu bringen, wird ein riesiger Kraftakt werden. Zumal die Eröffnung eines Edeka-Centers am Rande Baumbergs mit Sicherheit noch mehr Kunden abzieht.