Studiobühne: Premiere von „2012 — Wir sind schuldlos“
Am 28. April feiert die Studiobühne Premiere ihres neuen Stücks „2012 — Wir sind schuldlos“. Die WZ hat hinter die Kulissen geschaut.
Langenfeld. „Wenn der Peter auf der Bühne ist, dann hab ich Angst“, sagt Matthias Engling und blickt gespielt geschockt zu Peter Boxberg, der mit einem Kehrblech in der Hand wie wild durch den Raum springt: „Mit dieser Schneeschippe wehren Sie jeden Meteoriten ab und das macht auch noch Spaß!“, erklärt er dem Publikum, das jetzt noch aus den anderen Ensemblemitgliedern der Studiobühne besteht. Die Schauspieler sind mittendrin in einer der letzten Proben vor der großen Premiere ihres neuen Stücks „2012 — Wir sind schuldlos“.
Am letzten Aprilwochenende wird es im Flügelsaal erstmals gezeigt. Wird die Welt 2012 untergehen? Und was wird aus Langenfeld? Bleibt es aufgrund seiner Schuldenfreiheit verschont?
Das Thema Weltuntergang war bei den Vorgesprächen zum neuen Stück schnell gefunden. Bei Regisseurin Elisabeth Schafheutle haben die Schauspieler Mitspracherecht. „Nach der Sommerpause tragen wir unsere Gedanken zusammen. Elisabeth strickt dann die Geschichte drum herum und macht daraus ein Stück“, erzählt Heike Schubert. Die Langenfelderin ist Gründungsmitglied der Studiobühne, die bereits seit 1987 besteht. Elisabeth Schafheutle hat das Ensemble 2006 von Ingrid Bembennek übernommen.
Der Proberaum der Studiobühne befindet sich im Untergeschoss der Volkshochschule. Dort haben es sich die Hobby-Schauspieler gemütlich eingerichtet. In einer Ecke ist ein kleines Buffet aufgebaut. Im Kühlschrank gibt es Bier und Wasser, und auch der Teekocher läuft durch. „Der Abend wird lang, da gibt es auch immer was zu Essen“, sagt Elisabeth Schafheutle und setzt sich. „Lasst uns mal den Opener probieren“, sagt sie freundlich, aber bestimmt. Die Musiker schnappen sich ihre Instrumente, die Schauspieler ihre Mikrofone. Alles startklar für den Begrüßungssong.
Auch Singen müssen die Darsteller bei der Studiobühne. „Die Musik gehört immer mit dazu“, sagt Heike Schubert. „Die Songs sammeln wir im Laufe der Jahre in einem Liederpool und schauen dann, welche Stücke gut zum Thema passen.“ Tim Bendzkos Ohrwurm „Nur noch kurz die Welt retten“ passte da natürlich wie die Faust aufs Auge. Der Text ist abgewandelt und mit viel Lokalkolorit versehen. Bassgittarist Volker Arnold schreibt die Arrangements für die Band, die aus einer Flötistin, die auch Saxophon spielt, einem Gittaristen, einem Schlagzeuger und ihm selbst besteht.
Auch Gottfried Buff ist seit der Gründung der Studiobühne dabei. Seit einem Jahr ist der begeisterte Schauspieler und Sänger in Rente und kann sich nun voll auf sein liebstes Hobby konzentrieren. Zusammen mit Peter Boxing soll er nun gesanglich „die Welt retten“. Der komplizierte Takt des Popsongs macht den beiden noch ein wenig zu schaffen. Der Gedanke daran, dass die beiden Herren, die jetzt noch in Karo-Hemden im Proberaum stehen, bald in Superman-Kostümen stecken werden, bringt einige der Ensemblemitglieder zum Schmunzeln. „Ihr dürft nicht so viel nachdenken“, rät Gesangstrainerin Saskia Hyner. „Die Texte sitzen ja. Der Rest kommt schon von alleine.“
Ein paar Probetage gibt es ja noch, bevor es dann einen Tag vor der Premiere auf die Bühne im Flügelsaal geht. „Es ist schon ein zeitaufwendiges Hobby“, sagt Schubert. „Aber es macht riesigen Spaß.“