Verein zeigt Miró und Co im Spanien-Jahr
„Blicke — Gesten — Zeichen“ heißt der Beitrag des Kunstvereins zu „Bienvenida España“.
Langenfeld. Mehr als 20 Werke spanischer Künstler zeigt momentan der Kunstverein Langenfeld (KVL), darunter so große Namen wie Joan Miró oder Edouardo Chilida. Die Resonanz war bereits am Eröffnungssonntag enorm groß: Mehr als 80 Interessierte wollten die Ausstellung mit dem Titel „Blicke — Gesten — Zeichen. Aspekte zeitgenössischer Kunst“ sehen.
Mit der bis zum 19. März geöffneten Schau im Kunstraum des Kulturzenrums trägt der Kunstverein zum Langenfelder Spanien-Jahr unter dem Motto „Bienvenida España“ bei. Der Verein wolle einen Überblick darüber geben, wie in den vergangenen 70 Jahren die vielfältigen politischen und gesellschaftspolitischen Ereignisse auf der Iberischen Halbinsel in der Kunst reflektiert wurden und werden, sagte KVL-Kuratorin Beate Domdey-Fehlau.
Ausgestellt sind Werke von ausschließlich in Spanien geborenen Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts, darunter Antonio Saura, Jaume Plensa, Victor Dolz, Antonio Tapies, Alvaro Martinez-Alonso und David Murcia. Kuratorin Domdey-Fehlau schlug in ihren einführenden Worten einen Bogen von Miró, der, anders als etwa Picasso, versuchte, sich mit dem Franco-Regime zu arrangieren, bis zu Chilida und Tapies, die immer wieder mutig für die Unabhängigkeit der Kunst eintraten und dadurch europaweit Aufmerksamkeit erreichten.
Unter den jungen Künstlern fällt laut Domdey-Fehlau auf, dass auch sie intensiv die aktuelle Situation reflektieren, so etwa Alvaro Martinez-Alonso in seiner Bildserie „Ein Land im Stillstand“.
„Lassen Sie uns Anteil nehmen am Schicksal dieses großartigen Landes und seiner Menschen, Anteil daran, was Menschen schaffen, wie sie ihren Stillstand überwinden und mit neuen Ideen und neuer innovativer Kraft positiv in die Zukunft schauen“, erklärte die Kuratorin mit Blick auch auf die sich aufhellende Lage in dem seit einem Jahrzehnt wirtschaftlich kriselnden Land. Vize-Bürgermeister Dieter Braschoss bedankt sich für das große Engagement des Kunstvereins. Dieser sei stets von dem Gedanken beseelt, die Kunst als „Spiegelbild unserer Zeit“ darzustellen, sagte der Vertreter der Stadt. Einen besonderer Dank galt auch den Vernissage-Musikern. Walfried Böcker (Kontrabass) und Gregory Gaynair (Klavier) begeisterten die Anwesenden mit ihrem Spiel. Im Begleitprogramm zu der Ausstellung geht es schon am morgigen Donnerstag im Kunstraum, Hauptstraße 135, musikalisch weiter: Um 19 Uhr gibt es „Kunst & Jazz — Musik und Gespräch mit Horst Borges“ (Eintritt frei, Spende willkommen).
Am Donnerstag, 23. Februar, 19 Uhr, folgt ein Filmabend — für alle, die eine Alternative suchen zum Altweiber-Treiben. Gezeigt wird „Carmen“. In dem Werk von Regisseur Carlos Saura, Bruder des in der Schau vertretenen Künstlers Antonio Saura, wird die Handlung der Bizet-Oper mit der Geschichte eines Tanzensembles verwoben. „Carmen“ wurde bei den Filmfestspielen in Cannes 1983 als „Bester künstlerischer Beitrag“ ausgezeichnet (Eintritt frei, Spende willkommen). Am Sonntag, 12. März, schließlich öffnet um 15 Uhr das „Kunst-Café“. Musik und Gespräch mit Talenten der Musikschule Langenfeld werden versüßt mit Sticherling-Gebäck. Es spielt das Gitarren-Quartett unter der Leitung von Sonja Steinsiek. Eintritt: fünf Euro.