8,2 Millionen für Sojus-Umbau

Die Mitglieder des Kulturausschusses stimmten für die Sanierung.

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Monheim. Ganz neue Töne wurden im Ausschuss für Generationen, Kultur und Soziales angeschlagen: In der Diskussion über das Kultur-Projekt Sojus 7 wurden die Wortbeiträge statt des üblichen Fortissimo mehr im Adagio vorgetragen. Walter Klomp (Seniorenunion) lobte ausdrücklich die „hervorragenden Umgestaltungspläne“. Werner Bischoff (Awo) war froh, dass endlich einmal nicht über die Schließung des soziokulturellen Zentrums oder über Auflagen geredet werde. Dr. Norbert Friedrich (SPD) rief geradezu heiter aus: „Lasst uns das Ding in Gang setzen.“ Schließlich greife die Raumplanung mit den Ateliers auch den jüngsten SPD-Antrag für ein Künstlerhaus auf.

Lediglich die CDU sorgte für ein zeitweiliges Crescendo, als Günter Bosbach angesichts des Investitionsvolumens von insgesamt 8,2 Millionen Euro (Preissteigerungen bis 2020 eingerechnet) den „Gigantismus“ der Stadtspitze beklagte und behauptete: „Wir planen am Bedarf der Bevölkerung vorbei.“ Das Sojus müsse ja nicht mit den Oberzentren Köln und Düsseldorf konkurrieren. Ingo Elsner (Peto) erklärte, dass das Raumprogramm mit den Menschen erarbeitet worden sei, „denen das Sojus am Herzen liegt“. Und natürlich habe man damit nicht alle Maximalforderungen — wie zehn Ateliers — umgesetzt. Bürgermeister Daniel Zimmermann erklärte, dass sich auch künftig im Sojus nur diejenigen Veranstaltungen abspielen sollen, die es bisher dort gibt. „Wir fügen jetzt aber endlich die Nebenräume hinzu, die man dafür braucht, wie etwa eine Künstlergarderobe, die uns nicht in Verlegenheit bringt.“

Seine gewohnt ruhige Gegenrede hob dann noch einmal kurz zu einem leidenschaftlichen Bekenntnis zum Sojus an. „Ich persönlich bin glücklich, dass das Sojus durch viele Zufälle überlebt hat. Es gab viele Situationen, die das Ende hätten bedeuten können.“ Deshalb habe er lange mit den Eigentümern über den Kauf verhandelt und wolle die Krautfabrik zumindest in ihren Außenmauern erhalten.

Zimmermann stellte klar, dass die Stadt nicht vorhabe, eine der Varianten der Machbarkeitsstudie umzusetzen. Das sei nur ein technischer Nachweis, was auf dem Gelände verwirklicht werden könnte. Als Beispiel verwies er auf die Musikschule, die letztlich viel weniger Grundfläche und damit Schulhoffläche in Anspruch genommen hat als vorgegeben. Werner Bischoff wurde am Ende nochmals ernst und warnte vor den Schwierigkeiten, die die Lage der Krautfabrik für die Erschließung und die Nähe zur Wohnbebauung mit sich bringe. Mit zwei Enthaltungen (CDU) befürwortete der Ausschuss schließlich den Umbau des Sojus.