Verkehr sorgt für dicke Luft

Der Stickstoffdioxidgehalt liegt über dem Grenzwert. Eine Straßensperrung für Lkw oder eine Umweltzone sollen Abhilfe schaffen.

Langenfeld. Das stinkt der Bezirksregierung gewaltig: Weil der an der Schneiderstraße gemessene Stickstoffdioxidgehalt über dem zulässigen Grenzwert liegt, verschärft sie nun den Druck auf das Langenfelder Rathaus. Aus Sicht der Bezirksregierung reichen die bisher eingeleiteten Maßnahmen wie ein absolutes Halteverbot in der Nähe der Messstelle des Landesumweltamts und ein Linksabbiegeverbot für Lkw in Richtung Hardt nicht aus, um die Situation an der von Gewerbegebieten umschlossenen Straße zu verbessern. Die Maßnahmen müssten künftig stärker überwacht werden. Doch das ist nur der Anfang. Wesentlich einschneidendere Veränderungen für die Schneiderstraße stehen auf der Agenda.

„Seit 2008 hat sich die Situation an der Schneiderstraße verschlechtert“, stellt die Bezirksregierung in einem Schreiben fest. 2010 stieg der Stickstoffdioxidgehalt auf 52 Mikrogramm pro Kubikmeter, der Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm.

Auf der Grundlage einer EU-Verordnung zum 1. Januar 2012 könnte die Straße als Umweltzone deklariert werden. Dann dürften nur noch Fahrzeuge mit grüner oder gelber Plakette ein- und ausfahren. Doch gerade für Unternehmen aus den Gewerbegebieten kann das zu einem großen Problem werden. Nicht jedes Unternehmen transportiert seine Waren mit neuen Lastwagen, die den Anforderungen für die Umweltzone entsprechen.

Doch auch mit der Einrichtung einer Umweltzone und eines Abbiegeverbots für Lkw sei das Problem des hohen Stickstoffdioxidgehalts nicht gelöst. 2015, unter Einbeziehung der verbesserten Umwelttechnologie, wird es laut Prognose der Bezirksregierung noch immer nicht zu einer Unterschreitung des Grenzwertes kommen.

Ein weiterer Vorschlag der Bezirksregierung: Die Schneiderstraße soll für Lastwagen gesperrt werden — oder nur noch einseitig befahren werden können. Auch das würde für die ansässigen Unternehmen eine große Umstellung bedeuten. Noch vor den Sommerferien wird eine Runde aus Polizei, Straßen NRW und Stadtverwaltung über den 182 Maßnahmen umfassenden Katalog der Bezirksregierung beraten. Daraus sollen dann jene Vorschläge umgesetzt werden, die zu einer Reduzierung führen sollen. Um den Verkehr auf der Schneiderstraße flüssiger zu machen, ist auch das Einrichten einer grünen Welle aktuell wieder Thema.

Die Verwaltung verweist jedoch auf die Zuständigkeit des Landesbetriebs Straßen. Die Ausführung sei von Straßen NRW zunächst jedoch zurückgestellt worden, da noch ein Verkehrsgutachten zum Kreuzungspunkt Hardt/Schneiderstraße/Bergische Landstraße erstellt wird. Erst müsse geprüft werden, ob eine grüne Welle an dieser Stelle überhaupt umsetzbar ist.