Wendung im Streit um Felix-Metzmacher-Schule
Stilelemente des alten Gebäudes sollen in den Neubau der Gesamtschule integriert werden.
Langenfeld. An einen Kompromiss hat schon fast niemand mehr geglaubt. Nachdem die Stadt mit den Planungen begonnen hatte, das historische Gebäude der auslaufenden Felix-Metzmacher-Schule abzureißen, machte sich eine Bürgerinitiative dagegen stark.
Sie forderte sowohl den Erhalt des Gebäudes als auch die Weitergabe des Namens Metzmachers an die neue Gesamtschule, die im Sommer 2013 an gleicher Stelle entstehen soll. Und jetzt kommt die unerwartete Wendung: „Die Verwaltung hat sich noch einmal mit der Initiative ausgetauscht, und gemeinsam sind wir zu einem Kompromiss gekommen“, sagt Bürgermeister Frank Schneider.
Am Mittwoch soll der Stadtrat in seiner Sondersitzung ab 18 Uhr im Rathaus darüber entscheiden.
Danach soll sich das alte Metzmacher-Gebäude optisch in der neuen Gesamtschule wiederfinden. Stilelemente wie der charakteristische Turm und Teile der alten Außenfassade sollen in die moderne Architektur der neuen Schule eingearbeitet werden.
„Wir werden mehrere Alternativen prüfen, wie so eine Einarbeitung aussehen kann, und in Abstimmung mit der Initiative schließlich eine umsetzen“, sagt Schneider. Den Kostenrahmen für den Bau der Schule von rund 13 bis 15 Millionen Euro soll diese Einarbeitung aber nicht sprengen. „Wir arbeiten die Neuerungen zu einem frühen Zeitpunkt ein, deshalb gehe ich davon aus, dass dies die Kosten nicht in die Höhe treibt“, sagt Schneider.
In Sachen Namensgebung hat die Initiative einen klaren Erfolg erzielt: Die neue Gesamtschule, die bisher unter dem Arbeitstitel „Prisma-Schule“ läuft, soll künftig Felix-Metzmacher-Gesamtschule heißen.
Zunächst hatten sich Verwaltung und Politik dafür ausgesprochen, dass Lehrer, Schüler und Eltern der neuen Schule über einen Namen entscheiden sollen. „Jetzt machen wir eine Ausnahme“, sagt Schneider. Und auch die Büste Metzmachers soll laut Verwaltung einen Platz im neuen Schulzentrum finden.
Trotz des Kompromisses wirkt Karl-Heinz König, der ehemalige Leiter der Metzmacher Schule, geknickt. „Es ist trotz allem schmerzhaft“, sagt er. „Wir müssen jetzt dem großen Kreis unserer Mitstreiter klar machen, warum wir diesem Kompromiss zustimmen“, sagt König.
Die Bürgerinitiative habe massig Briefe und E-Mails erreicht, sogar Rufe nach einem Bürgerbegehren seien laut geworden. „Es ist keine leichte Sache, Konsens in dieser großen Gruppe herzustellen, ohne dass der Initiative der Makel anhaftet, kleinbei gegeben zu haben“, sagt König.
In jedem Falle will die Initiative auch in der neuen Schule für den Namensgeber werben: „Wir werden Kontakt zu Lehrern und Eltern aufnehmen, um aufzuklären, dass Metzmacher ein ganz besonderer Bürgermeister war“, so Annelies Rejek.