Wer bezahlt die Abrisskosten für das alte Krankenhaus?
Kplus, Gemeinde und die Stadt Monheim pokern um das Hospital. Es geht um einen sechsstelligen Betrag.
Monheim. Drei Pokerspieler um einen Tisch — und in der Mitte ein altes Krankenhaus, beziehungsweise dessen Abrisskosten: Das Bild mag den Beteiligten nicht sympathisch sein, ist aber zutreffend. Zwar haben, laut Bürgermeister Daniel Zimmermann, bereits gut ein Dutzend Ärzte unverbindliche Absichtserklärungen unterschrieben. Sie bekunden damit ihr Interesse, in ein neues Facharztzentrum zu ziehen, das auf dem Gelände des Anfang August 2013 geschlossenen St. Josef Krankenhauses entstehen soll.
„Dabei sind neben zwei Allgemeinmedizinern auch Fachärzte aus Disziplinen, die bislang noch gar nicht in Monheim vertreten sind“, freut sich Zimmermann. Doch wann diese Pläne Realität werden können, ist noch völlig offen. Denn erst einmal muss das alte Gebäude weg. Die Gretchenfrage lautet: Wer bezahlt den Abriss? Es geht um einen sechsstelligen Betrag, sagen Experten.
Um selber nicht in die Pflicht genommen werden zu können, beharrt der bisherige Krankenhausbetreiber Kplus darauf, dass seine Erbpacht an den Betrieb des Hospitals gebunden ist. „Die Gebäude standen ja schon lange, als wir erst hinzugekommen sind“, meint Kplus-Sprecherin Cerstin Tschirner. Zwar sorge man als momentaner Besitzer der verwaisten Immobilie für eine minimale Betriebssicherheit. Mehr aber nicht. „Da von einem Streit zu reden, wäre zu hoch gegriffen. Wir führen Gespräche miteinander.“
Bürgermeister Daniel Zimmermann drückt derzeit aufs Tempo. Vor zwei Wochen habe die Stadtverwaltung den Kirchenvorstand von St. Gereon und Dionysius über den Stand der Dinge informiert. Die Gemeinde ist der Grundstückseigentümer.
Ein Projektentwickler hat bei der Konzeption des Fachärztezentrums geholfen. So kann sich Zimmermann vorstellen, dass im Erdgeschoss Läden einziehen; in den Etagen darüber könnten sich Praxen und Wohnungen verteilen. Für Investoren sei das ein durchaus interessantes Paket. Die Stadtverwaltung hat bereits alle Grundangaben für eine Bauplanung — also letztlich den Antrag auf eine Baugenehmigung — zusammengestellt.
Für die Gemeinde St. Gereon/Dionysius ist Pfarrer Burkhard Hoffmann nebst des Kirchenvorstands an den Diskussionen beteiligt. Er Sagt: „Bei uns hat sich ein weiterer Investor gemeldet.“
Auch dieses Unternehmen soll nun die Rahmendaten erhalten, um ein Angebot vorlegen zu können. So wie die Stadt bereits Abrissvarianten prüft, könnte auch ein Dritter den Abbruch übernehmen — gegen einen finanziellen Nachlass versteht sich.