Werbetafel: Werbespots und Fußballszenen
An der Stadthalle wird ein großer Bildschirm für Reklame und öffentliches Fernsehen angebracht. Ihre Meinung ist gefragt.
Langenfeld. An der Stadthalle wird ab März eine elf Quadratmeter große Großbildleinwand mit 70 000 Leuchtdioden hängen. Zur Hauptstraße hin werden neben dem Eingang zwischen 8 Uhr morgens und 20 Uhr abends Werbeeinspieler zu sehen sein, sagt Petra Weidner von der Langenfelder Werner Weidner GmbH, die die Leinwand betreiben will. Bilder und Spots wiederholen sich 80-mal am Tag Dabei handele es sich um verschiedene, alle fünf Sekunden wechselnde Standbilder oder kurze Reklame-Spots, die 80-mal pro Tag wiederholt würden. Der Betreiber garantiere dem Werbekunden 2400 Einblendungen pro Monat. "Wir haben uns in alle Richtungen nach Werbekunden umgesehen und schon einige gefunden", so Weidner. Darunter seien unter anderem die Sanitärbranche und eine Autowaschanlage. Erlaubt sei alles, was nicht gegen die gute Sitte verstoße - Jugendgefährdendes oder allzu Schlüpfriges dürfe und werde nicht gezeigt werden. Der riesige Flachbildschirm, für den die Firma mehr als 100 000 Euro ausgibt, soll laut Betreiber so lange hängen, wie die Stadthalle in städtischem Besitz bleibe. Der Vertrag laufe aber zunächst bis zum 28. Februar 2012, sagt die Stadtverwaltung. Exklusiv-Vertrag mit der Stadt Und: Die Langenfelder Firma hat einen Exklusiv-Kontrakt mit der Stadt ausgehandelt, wonach nur sie weitere Bildschirme an städtischen Gebäuden installieren darf. Das bestätigt Juliane Kreutzmann, Leiterin des städtischen Kulturbüros. Und Petra Weidner konkretisiert: "Wenn andere einen Bildschirm zum Beispiel am Schwimmbad aufhängen wollen, dürfen sie das nicht." Bildschirm auch für Fußball-Übertragungen Weitere Werbetafeln seien derzeit zwar nicht konkret in Planung - man wolle erstmal sehen, wie das Geschäft mit der Reklame laufe. Aber langfristig denkt Weidner weiter: "Wir sind ein Elektrobetrieb und im Handwerk läuft’s schwer. Da müssen wir unsere Fühler auch in ganz andere Richtungen ausstrecken." Die große Multimedia-Tafel soll aber nicht nur für Reklame-Einblendungen dienen. Neben den Werbekunden erhält auch die Stadt zwei so genannte "Accounts" - zwei mal fünf Sekunden, jeweils 80-mal täglich wiederholt - für eigene Verlautbarungen und Kultur-Ankündigungen. "Die Accounts erhalten wir dafür, dass wir die Wand zur Verfügung stellen", sagt Kreutzmann. Für die Stadt habe es sich nicht gelohnt, eine solche Großbildwand selbst zu betreiben. "Deshalb begrüßen wir die Privatinitiative." Und auch als Leinwand für öffentliche TV-Übertragungen soll der Bildschirm dienen - etwa für die Fußball-EM im Jahr 2008 oder Live-Übertragungen aus dem Schaustall. Medienwand zum Marktplatz hin schwenkbar Die Bildfläche werde zum Marktplatz hin schwenkbar sein, damit größere Menschenmengen davor Platz haben. "Stadt und Schaustall haben schon großes Interesse gezeigt", sagt Weidner. Solche Übertragungen initiiere die Firma aber nicht selbst. Die Stadt oder ein anderer Ausrichter müssten den Bildschirm mieten - und dann auch die GEZ-Gebühr zahlen. Großbildschirme gibt es in anderen Städten schon lange. In Wuppertal beispielsweise prangt eine LED-Tafel über einer großen Hauptverkehrskreuzung an der B 7. Die aufblinkende Reklame wird durchaus wahrgenommen: Autofahrer berichten immer wieder, dass sie an der Kreuzung von der auch nachts leuchtenden Werbung vom Verkehrsgeschehen abgelenkt werden. Die Situation in Langenfeld ist jedoch eine andere: Die Hauptstraße ist verkehrsberuhigt, die Autoströme halten sich in Grenzen, und die Leinwand soll nachts nicht eingeschaltet werden. Werner Weidner gmbh, Ernst-Tellering-Straße 32, Telefon 2 52 01 www.medienwand-langenfeld.de