Zeitreise ins alte Immigrath
60 Jahre nach der Einschulung trafen sich am Samstagnachmittag ehemalige Klassenkameraden der evangelischen Volksschule wieder.
Langenfeld. Pünktlich ab 16 Uhr füllt sich am Samstag die Gaststätte „Zum Alten Bahnhof“ in Immigrath. Nach und nach trudeln die ehemaligen Klassenkameraden ein. Lange haben sie sich nicht mehr gesehen und trotzdem erkennen sich die meisten wieder. Schon im vergangenen Jahr sollte das große Klassentreffen eigentlich stattfinden, doch immer wieder kam plötzlich etwas dazwischen. Nun hat es endlich geklappt.
60 Jahre nach der Einschulung in die evangelische Volksschule Immigrath an der Schulstraße ist die Wiedersehensfreude am vergangenen Samstag bei allen riesig. Es wird gelacht und erzählt, auch nach einer so langen Zeit ist die Atmosphäre direkt vertraut.
Organisiert hat das Klassentreffen Peter Skrotzki, der zum großen Bedauern aller wegen Krankheit selbst aber nicht anwesend sein konnte.
„Bei einer Veranstaltung in der Erlöserkirche Immigrath haben sich Peter Skrotzki und Rolf Paulzen Anfang 2011 nach vielen Jahren zufälligerweise wieder getroffen. Sie unterhielten sich lange und hatten schließlich die Idee, ein Klassentreffen in Langenfeld auf die Beine zu stellen. Es ist sehr schade, dass Peter selbst heute nicht mit dabei sein kann“, sagt Wolfgang Dreier. Auch der ehemaligen Klassenlehrerin Gisela Greiser sei es aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, anwesend zu sein.
Damit so viele ehemalige Mitschüler wie möglich zusammenkommen, hat sich Peter Skrotzki ordentlich ins Zeug gelegt. Sogar eine eigene Internetseite mit alten Fotos hat er eingerichtet. Wer sich darauf wiedererkannte, wurde gebeten, ebenfalls Bilder zur Verfügung zu stellen.
Durch weitere Recherchen und Bemühungen hat es Skrotzki geschafft, die meisten von den damals 35 Schülern zusammenzutrommeln — ungefähr 20 Klassenkameraden haben den Weg „Zum Alten Bahnhof“ auf sich genommen. Doch nicht alle Mitschüler konnte er ausfindig machen. Durch die Internetseite ist die Hoffnung aber groß, noch weitere Ehemalige zu finden.
Neben vielen lustigen Anekdoten aus der längst vergangenen Schulzeit gab es aber auch eine traurige Geschichte zu erzählen, und zwar die von Wolfgang Nitschke. Hans-Gerd Rudolph erinnert sich: „1961 starb unser Mitschüler bei dem großen Eisenbahnunglück in Immigrath. Er war auf dem Weg zur Arbeit. Obwohl gerade ein Zug kam, war die Schranke nicht herunter gelassen. Er wurde nur 15 Jahre alt und war sofort tot.“
So war das Klassentreffen eine echte Reise in die Vergangenheit, eben mit schönen sowie tragischen Geschichten. Über die allermeisten Erinnerungen aber wurde herzlich gelacht — alle erinnern sich gerne an ihre Schulzeit. „Wir waren eine sehr liebe Klasse, haben kaum Streiche gespielt und waren immer lustig. Wir haben uns alle gut verstanden und es gab immer etwas zu lachen“, erzählt Hans-Gerd Rudolph.