Zusammenarbeit: Gemeinsam für mehr Ordnung
Ab Januar werden kommunaler Ordnungsdienst und Polizei noch enger zusammenarbeiten. Auch regelmäßige gemeinsame Streifen wird es geben.
Monheim. Ordnungspartnerschaft — das ist ein eher trockener Begriff. Doch dahinter steckt eine ziemlich lebendige Aktion: Der kommunale Ordnungsdienst und die Polizei wollen künftig enger zusammenarbeiten und gemeinsam mehr Präsenz bei den Bürgern zeigen. Am Dienstag wurde eine entsprechende Vereinbarung im Rathaus von Bürgermeister Daniel Zimmermann und Landtat Thomas Hendele unterschrieben. Sie gilt erst einmal für ein Jahr. Danach wird Bilanz gezogen. Doch beide Seiten gehen davon aus, dass es danach weitergehen wird. Erfahrungen in anderen Städten sind positiv.
Doch wie sieht das nun in der Praxis aus? Da nehme man zum Beispiel den Rheindeich mit Anleinpflicht für Hunde. Mitarbeiter des Ordnungsdienstes weisen regelmäßig Herrchen oder Frauchen darauf hin, dass sie ihre Tiere anzuleinen hätten. Allerdings kommt es nicht selten vor, dass das schlicht ignoriert und eine Bekanntgabe der Personalien zwecks Bußgeld abgelehnt wird. Und dann? Festhalten darf der Ordnungsdienst nicht. Hier kommt die Polizei ins Spiel. Die darf es — hatte bisher mit solchen Dingen aber nichts zu tun. Es ist keine Straftat.
„Amtshilfe“, nennt es nun der Landrat. Ab Januar sollen Polizeibeamte und Mitarbeiter des Ordnungsdienstes gemeinsam unterwegs sein. Von Seiten der Polizei wird es zwar keine personelle Aufstockung geben. „Da habe ich keinen Einfluss drauf. Das ist Landessache“, so Hendele. Aber intern wird so verteilt, dass die Präsenz im Stadtbild deutlich zunehmen soll. Die 5,5 Außendienststellen des Ordnungsdienstes hingegen werden um zwei halbe aufgestockt. Ein entsprechender Beschluss war im Rat auf Antrag der SPD gefasst worden.
Vorgesehene Schwerpunkte der gemeinsamen Aktionen: Die Überwachung des Jugendschutzes wird verstärkt. Die städtischen Außendienstmitarbeiter werden von der Polizei in Verhaltens- und Kommunikationsstrategien geschult. „Es gibt auch interne Lehrgänge. Aber das ist viel intensiver“, sagt Marion Warden, im Rathaus Bereichsleiterin für Sicherheit und Ordnung.
Eine weitere Kooperation ist bei der Überwachung der öffentlichen Grünanlagen und Kinderspielplätze vorgesehen. Eingebunden werden auch die Spielplatz-Scouts und das Jugendamt.
„Wir wollen den Dialog und setzen vor allem auf Prävention“, betont Polizeidirektor Dieter Dersch, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr. In der Praxis könne das beispielsweise das Gespräch mit Jugendlichen sein, die auf dem Spielplatz grölen und randalieren. Da wirke die plötzliche Präsenz der Polizei oft nachhaltig.
Die bislang ohnehin schon gemeinsamen Aktionen wie Alkoholkontrollen an Karneval und Überwachungen anderer öffentlicher Brauchtumsfeste werden weitergeführt. „Da haben wir bereits sehr gute Erfahrungen im Miteinander gemacht“, betonen beide Seiten.