Bauvereinchef ärgert sich über die Stadt
Volker Bauer kritisiert die Verwaltung. Sie dürfe nicht jede Gelegenheit nutzen, um die Stadtkasse zu füllen.
Mettmann. Bauen, bauen, bauen! Das wäre die Wegweisung, die man von jemandem wie Volker Bauer wohl am ehesten erwarten würde. Schließlich hat er als Vorstandvorsitzender des Mettmanner Bauvereins vor allem eines im Blick: Wie und wo kann man in Mettmann gut wohnen? Und was muss getan werden, damit Mettmann als Wohnstadt auch in Zukunft attraktiv bleibt?
Auf seine Sicht der Dinge angesprochen, wird man mit den Antworten jedoch überrascht. Denn es ist längst nicht nur das Bauen, das ihm am Herzen liegt. Stattdessen sind es die vermeintlich „kleinen Dinge“ am Wegesrand, denen seine Aufmerksamkeit gilt.
Denn es ärgert ihn durchaus, dass beispielsweise immer dann reichlich Knöllchen verteilt werden, wenn in der Innenstadt — warum auch immer — besonderer Trubel herrscht und Feste gefeiert werden. Alle Mühen nützen aus seiner Sicht wenig — wenn die Stadt über den Tellerrand hinaus dann ausgerechnet mit derart unpopulären Maßnahmen nachhaltig von sich Reden macht. „Da wünsche ich mir von den Verantwortlichen mehr Augenmaß“, richtet Volker Bauer seinen Appell in Richtung Rathaus. Das dürfte durchaus im Sinne derjenigen sein, die sich fürs Stadtmarketing ins Zeug legen, um dann mit derartigen Nickeligkeiten zu kämpfen.
Das Geschäftsleute eine Nutzungsgebühr zahlen müssen, wenn Sie einen Kleiderständer vor ihr Geschäft stellen, regt Bauer beinahe genauso auf. Es dürfe eben nicht jede sich bietende Gelegenheit genutzt werden, um das Stadtsäckel klingeln zu lassen — ohne Rücksicht auf die Nebenwirkungen, die ein solches Gebaren mit sich bringe.
Wie man bei dem für Mettmann typischen „Berufsskeptiker“ einen Sinneswandel herbeiführen könnte, weiß er hingegen auch nicht. „Dafür habe ich kein Rezept“, gesteht er. Stattdessen gibt es am Ende doch noch ein paar Ideen für wohlwollendes Bauen in der Stadt: „Es muss und sollte nicht alles auf der grünen Wiese stattfinden. Es gibt Baulücken, die geschlossen werden können.“