Bei der Wasserqualität schneiden Bäche schlecht ab
Laut Daten des Umweltministeriums ist der Zustand der fließenden Gewässer oft schlecht.
Die Bäche in der Region stehen unter Druck. Sie fließen durch eines der am dichtesten besiedelten Gebiete Deutschlands. In der Vergangenheit wurden viele Kilometer ihrer Bachbetten begradigt, ausgebaut oder unter die Erde verlegt, um Siedlungsflächen zu erschließen. Sie müssen Wassermassen versiegelter Flächen ableiten, Abwasser von Bürgern und Unternehmen transportieren. Und zugleich gibt die europäische Wasserrahmenrichtlinie vor, dass Gewässer zu Lebensräumen für Flora und Fauna entwickelt werden sollen.
Darum geht es in der neuen Broschüre „Lebendige Gewässer in Nordrhein-Westfalen“, die das Landesumweltministerium herausgegeben hat. „Die mit den Gewässern eng verflochtenen Lebensräume sind für den Schutz der biologischen Vielfalt genauso wichtig wie der Zustand der Bäche, Flüsse und Seen selbst“, erklärte Umweltminister Johannes Remmel. „Wir brauchen dringend mehr intakte Gewässerlebensräume.“
Wie es um den Zustand der Gewässer bestellt ist, wurde vor zwei Jahren mit der Bestandserfassung erhoben. Lediglich sechs Prozent der untersuchten 13 750 Gewässerkilometer in NRW verfügen über ein intaktes Ökosystem. Der ökologische Zustand zum Beispiel der Itter zwischen Solingen und Hilden ist schlecht, der der Düssel zwischen Erkrath und Gruiten „mäßig“, zwischen Erkrath und Düsseldorf gar schlecht. Die Ökologie im Mettmanner Bach ist „schlecht“. Mit „mäßig“ schneiden der Schwarzbach (zwischen Ratingen und Wittlaer) und die Anger zwischen Ratingen und Duisburg regionsweit noch am besten ab.
Während für Kleinstlebewesen die Bedingungen besser geworden sind, finden Fische unbefriedigende bis schlechte Lebensbedingungen. Nur im Schwarzbach wurden Abschnitte mit einer guten Fischfauna gefunden.
Der chemische Zustand wird bei allen Gewässern als „nicht gut“ gewertet. Mit Ausnahme von Hubbelrather Bach, Mettmanner Bach und Eselsbach sowie Abschnitten der Düssel gibt es Belastungen mit Schwermetallen. Der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) ist gefragt, der die meisten Kläranlagen im Kreis Mettmann betreibt. Sie müssen nachgerüstet und umgebaut werden, was im Laufe der nächsten zehn Jahre Millionen Euro verschlingen wird.
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