Gottfried Ottweiler verlässt AfD
Der Politiker geht, weil er sich mit ihrem Programm nicht mehr identifiziert. Die AfD begrüßt den Austritt.
Gottfried Ottweiler ist aus der Partei Alternative für Deutschland (AfD) ausgetreten. Bereits Anfang Mai hatte der Mettmanner seine Ämter als Geschäftsführer der Fraktion und als Fraktionsvorsitzender der AfD in Mettmann niedergelegt.
Zeitgleich trat er aus der AfD-Ratsfraktion aus, behielt aber seinen Sitz als AfD-Parteimitglied im Rat und im Kreistag. Ottweiler will weiter in beiden Gremien politisch mitarbeiten, allerdings jetzt als parteiloses Mitglied.
Als Grund für seinen Austritt nannte Ottweiler gestern die Abkehr von der programmtischen Aussage „Mut zur Wahrheit“. „Dies ist bei der AfD verloren gegangen.“
Gemeint ist ein Vorfall im Februar: Ein Düsseldorfer Geschäftsmann hatte Strafanzeige gegen den AfD-Kreisverband wegen Volksverhetzung gestellt. In einem Facebook-Beitrag wurden Asylbewerber beschimpft und und es wurden ihnen pauschal kriminelle Taten unterstellt. „So etwas geht gar nicht“, sagte Ottweiler.
Der Kreisvorstand sei nicht bereit, diese Sache aufzuklären. Auch die Diskussion in der AfD um die neue Moschee auf dem Hüls hat Ottweiler nicht gefallen.
Der Stadtverband Mettmann der AfD begrüßt den Parteiaustritt von Gottfried Ottweiler ausdrücklich, da eine Zusammenarbeit mit ihm unter den gegebenen Umständen nicht mehr möglich war, sagt Elisabeth Weidner, Sprecherin der AfD-Mettmann. „So wie
Herr Ottweiler seiner Abwahl vom Fraktionsvorsitz durch das Verlassen der AfD-Ratsfraktion zuvorgekommen ist, so zieht er jetzt auch die Konsequenz aus einem seitdem gegen ihn laufenden Parteiordnungsverfahren. Er kommt mit seinem Schritt dem angestrebten Parteiausschluss zuvor“, sagt Weidner.