Berufseinstieg: Starthilfe für Jugendliche
Caritas und Diakonie unterstützen junge Leute bei allen Fragen rund um den Einstieg in den Beruf.
Mettmann. Sandra Jagus ist fest entschlossen, eine Ausbildung zu machen. „Schließlich will ich mein eigenes Geld verdienen“, erklärt die 23-Jährige resolut.
Eine entsprechende Stelle zu finden, ist für sie trotz Erreichens der Fachhochschulreife nicht einfach — sie ist Mutter eines zweieinhalbjährigen Sohnes. Dass für sie eine Ausbildungsstelle in Teilzeit infrage kommt, wusste sie bis vor kurzem nicht. „Das habe ich erst bei der Jugendberufshilfe erfahren.“
„Wir verstehen uns als Nahtstelle zwischen Schule und Beruf“, erklärt Michael Reichelt, Chef der Caritas, die Jugendberufshilfe. Seit März 2012 gibt es sie. Sie richtet sich schwerpunktmäßig an Schüler und junge Erwachsene aus Mettmann bis 25 Jahre, die kompetente Ansprechpartner zu allen Fragen rund um Ausbildung und Beruf brauchen.
„Im Moment ist Hochzeit“, sagt Sozialpädagogin Carolyn Dorner, eine der Ansprechpartnerinnen im Team. Denn in acht Wochen ist das Schuljahr um und für so manchen die Schulzeit damit passé.
„Ganz unterschiedliche Problemlagen“ sind zu bewerkstelligen. Das Spektrum der Ratsuchenden reicht von Leuten, die „auf der Suche nach einem Orientierungspraktikum sind bis hin zur Suche nach einem Ausbildungsplatz“.
23 junge Leute sind es seit März durchschnittlich im Monat, die zu den Sprechzeiten dienstags und freitags kommen. „Wir haben wirklich Zeit für die Jugendlichen“, betont Ansprechpartner Peter Kovacs, diplomierter Sozialarbeiter. „Wir begleiten und unterstützen. Und wenn jemand dreimal Hilfe bei seinem Bewerbungsschreiben braucht, bekommt er sie auch.“
Diese „Lotsenfunktion“, wie alle Beteiligten betonen, sei ein Dreh- und Angelpunkt im Konzept. „Wir sind ein freiwilliges Angebot. Anders als etwa schulische Einrichtungen werden wir als ‚neutraler Vermittler’ wahrgenommen“, sagt Carolyn Dorner.
Abgesehen davon, dass man sich mit allen weiterführenden Schulen bekanntmachte, wird auch an der Vernetzung mit IHK, Handwerkskammer oder Kreishandwerkerschaft gearbeitet.
Angedacht ist auch die Organisation einer Ausbildungsmesse, bei der Betriebe und Azubis in spe direkt aufeinandertreffen. Sandra Jagus ist dank der Unterstützung der Jugendberufshilfe nun so fit, selbst Initiative ergreifen zu können. „Ich möchte mich zur Bürokauffrau oder Fachangestellten für Bürokommunikation ausbilden lassen“, steht ihr Ziel fest.