Mettmann Metz will Bürgermeisterin werden

Mettmann. · Die FDP hat für das Bürgermeisteramt Andrea Metz nominiert. Nun gibt es drei Kandidaten.

Andrea Metz (FDP) geht ins Rennen um das Bürgermeisteramt.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Die FDP schickt eine eigene Bürgermeisterkandidatin ins Rennen: Die Ortsvereinsvorsitzende Andrea Metz (53) wirft ihren Hut in den Ring. Damit gibt es zum parteilosen Amtsinhaber Thomas Dinkelmann, der sich im September erneut zur Wahl stellt, jetzt drei Gegenkandidaten: Die ebenfalls parteilose Sandra Pietschmann, die von CDU und SPD nominiert wurde, sowie Nils Lessing (Grüne) und Andrea Metz (FDP).

Die Wählergemeinschaft ­UBWG wird keinen eigenen Kandidaten aufstellen. Das teilte Fraktionschef Hans-Günther Kampen am Dienstagnachmittag mit: Sie sichert Sandra Pietschmann „ihre volle Unterstützung“ zu. Für die gemeinsame Kandidatin der beiden größten Ratsfraktionen in Mettmann ist das zwar ein willkommener Rückenwind, doch ihr Ziel, möglichst viele Stimmen auch anderer Parteien auf sich zu vereinigen, ist damit verfehlt.

Heribert Klein rechnet
mit einer Stichwahl

Enttäuscht, aber „nicht wirklich überrascht“ zeigt sich denn auch darüber SPD-Ortsvereinsvorsitzender Heribert Klein, der davon ausgeht, dass es nun „gänzlich unwahrscheinlich ist, dass ein Kandidat im ersten Wahlgang 50 Prozent aller Stimmen holt.“ Damit sei mit einer Stichwahl zu rechnen, „und dafür sind wir mit Frau Pietschmann gut aufgestellt“, glaubt Klein. Er zeigt sich irritiert, dass die FDP noch vor kurzem kritisiert habe, Sandra Pietschmann weise zu wenig Verwaltungs- und Führungserfahrung auf: „Da kann ich nicht erkennen, wie das bei der Frau Metz der Fall sein soll“, sagt Klein. Ähnlich sieht das auch die CDU-Ortsvereinsvorsitzende, Gabriele Hruschka: „Ich wundere mich über das Anforderungsprofil der FDP. Sie wollte einen Kandidaten mit Verwaltungserfahrung“, sagt sie. Dass diese Forderung nun nicht erfüllt werde, „verwundert mich“. Auch sie sieht Pietschmann in der Stichwahl.

Andrea Metz wohnt seit 1997 in Mettmann, ist seit 2004 Ratsmitglied und seit 2007 Ortsvereinsvorsitzende sowie stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP. Beruflich machte sie zunächst eine Lehre als Speditionskauffrau und studierte dann Betriebswirtschaftslehre mit Abschluss Diplom-Kauffrau. Sie arbeitet seit 15 Jahren als Lehrerin am Berufskolleg Niederberg in Velbert. Sie hat zwei erwachsene „fantastische Kinder“ und ist geschieden. Die FDP sei ihr „allerliebstes Hobby“. Dass die Liberalen, die den amtierenden Bürgermeister nie so offensiv kritisierten, wie es SPD und CDU tun, eine Kandidatin aufstellen, entspringe nicht dem Ziel, vorrangig Thomas Dinkelmann abzulösen, „sondern eigene Inhalte mit einem eigenen Kandidaten zu präsentieren“, betonten Andrea Metz und FDP-Fraktionschef Klaus Müller am Montag bei einem Pressegespräch. Wobei auch die Liberalen Defizite in der Amtsführung des Bürgermeisters sehen: „Er zeichnet sich nicht dadurch aus, dass er Entscheidungen trifft, sondern sie vor sich herschiebt. Er ist zu sehr Moderator, will keinem weh tun.“

Metz will eine schnellere Entwicklung bei der Stadthalle

Aus ihrer Sicht muss die Entwicklung der Stadthalle zügig vorangetrieben werden, man müsse dieses Gebiet endlich „überplanen“, womöglich mit einem Kulturzentrum. Auch der Öffentliche Personennahverkehr könnte günstiger werden, Stichwort „Ein-Euro-Bus“. Mettmann müsse eine Stadt sein, „in der man gerne lebt und arbeitet“, betont Metz. Wie schätzt sie ihre Chancen ein, kann doch die FDP naturgemäß eher wenig Stimmen aus den eigenen Reihen generieren? „Alles ist möglich“, antwortet sie mit Blick auf den überraschenden Wahlerfolg der Partei Peta: „Siehe Monheim.“