Mettmann Neues Graffiti soll Berufsschüler mahnen
Mettmann. · Beim Jahresempfang des Berufskollegs wurde das Werk von David Augustyniak enthüllt.
Im Rahmen einer Feierstunde wurde das Graffiti des Mettmanner Künstlers David Augustyniak, das die Schüler des Berufskollegs Neandertal täglich an verantwortungsvollen Umgang des eigenen Medienverhaltens erinnern soll, offiziell vorgestellt .Die Schülervertreter Lucio und Lynn begrüßten ihre Gäste und führten durchs Programm, das immer wieder von unterhaltsamen Popsongs sowie der Lehrerband „Hörsturz“ verziert wurde. Unter den Gästen begrüßten die Schulleiter Petra Mergelsmeier und Ulrich Dey auch Landrat Thomas Hendele und den Schuldezernenten Martin Richter.
Glückwunsch zur Auszeichnung „Schule mit Courage“
Thomas Hendele beglückwünschte das Kollegium der Schule zur Auszeichnung „Schule mit Courage“, die schon 2018 verliehen worden ist, und nun mit dem Projekt „Cybermobbing ist Cybercrime“ eine erneute Bestätigung erfuhr. Top-Thema seiner Ansprache war aber auch der Corona-Virus. Der Kreis sei bestens aufgestellt, habe leistungsfähige Ärzte und ein ebenso leistungsfähiges Rettungssystem. Vorsicht ist geboten, zu Panik gibt es keinen Anlass.
Einen bemerkenswerten Vortrag hielt die Diplom-Pädagogin Simone Kriebs über menschliche Verhaltensweisen, die heutzutage neurobiologisch nachweisbar sind. „Bitte lächeln“, sei ein probates Mittel, Stresssituationen gelassen zu begegnen als aufzubrausen. Ein Stau auf der Autobahn werde nicht kürzer, wenn man tobt, aber lächelnd ertrage er sich leichter. Streit sei verschwendete Energie. Akzeptanz, Toleranz und Humor seien die beste Prävention.
Und auch eine Ausstellung unter der Leitung von Peter Enzenberger war vorbereitet worden, die die Entstehung und Verbreitung des Antisemitismus thematisierte: „Deutsche! Wehrt euch! Kauft nicht bei Juden! - der Antisemitismus als Instrument der Machtsicherung. Dazu trugen Adrian Börkai, Eva Kandzia, Lena Hemp und Nathalie Brömmelsiek Texte vor, die sie in einem Differenzierungskurs erarbeitet hatten. Als „bemerkenswerter Vortag“, lobten die Zuhörer den Beitrag, in dem die jungen Leute ihr eigenes Erschrecken über Nazi-Propaganda nicht verbergen konnten und einen Satz formulierten, der Vermächtnis und Auftrag der Überlebenden ist: „Wir haben aus unserer Geschichte gelernt.“ Bei den Recherchen für diese Arbeit konnten sich die Schülerinnen und Schüler auf umfangreiches Material des Stadtarchivs Bonn beziehen und die versierte Unterstützung der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf in Anspruch nehmen, deren Verwaltungsdirektor Szentei- Heise die Ausstellung am 16. März auch in den Räumen der Jüdischen Gemeinde präsentieren will.
Die große Anerkennung des Kursleiters Enzenberger galt seinen Zöglingen, die wiederum ihrem engagiertem Lehrer dankten, der seinerseits den Titel „Schule mit Courage“ ausdrücklich als Erziehungsauftrag begreift.