Bürgervereine kritisieren Stadt
Nach Abriss am Voishof fordern sie Denkmalprüfungen.
Mettmann. Nach dem Abriss des Wohnhauses des Voishofs ist die Stadt erneut in die Kritik der Mettmanner Bürgervereine geraten. „Wie beim Dorfkrug in Metzkausen haben wir von dem Abriss erst erfahren, als alles schon zu spät war“, sagt Thomas Dinkelmann, der Vorsitzende des Bürgerforums. Die Bürgervereine haben nun einen Antrag auf eine denkmalgerechte Prüfung für fünf Gebäude beantragt.
Bei den Häusern handelt es sich um die Musikschule an der Düsseldorfer Straße, um das Wohn- und Geschäftshaus Bismarckstraße 18, das Haus Freiheitstraße 17, in dem die Löwen-Apotheke untergebracht war, die Alte Kaplanei des Klosters Maria Hilf (Johannes-Flintrop-Straße 17) sowie die Hofanlage Gut Oben Stintenberg an der Raabestraße in Metzkausen.
„Mehr oder weniger“, sagt Dinkelmann, „scheinen diese Gebäude in ihrem Bestand gefährdet, weil sie nicht in der Denkmalliste der Stadt eingetragen sind.“ So gebe es Überlegungen in der Politik, die Musikschule zu verlagern. Und für die Hofanlage Gut Oben Stintenberg soll es einen neuen Eigentümer geben.
Die Vereine bedauern, dass es seit Beginn der 1980er-Jahre, so Dinkelmann, keine systematische Bewertung möglicher Baudenkmäler gegeben habe.
„Wir können nur Denkanstöße liefern, da wir gar nicht oder zumindest nicht rechtzeitig über Pläne und Abrissvorhaben informiert werden“, sagt Dinkelmann. Aber auch Kaufinteressenten und Planer von historischen Gebäuden bräuchten Klarheit.
Denkmalrechtliche Bewertungen sollten daher schon vor dem Abschluss eines Kaufvertrags oder der Vorlage von Abrissanträgen erfolgen, fordern die Bürgervereine.