Chefin der Haaner Felsenquelle bekommt Preis fürs Lebenswerk

Die Chefin der Haaner Felsenquelle hat den Preis fürs Lebenswerk bekommen – dabei wäre sie fast Apothekerin geworden.

Haan. Gabriele Römers Lebensweg war eigentlich klar: Das Pharmaziestudium war abgeschlossen, einer Zukunft als Apothekerin stand nichts im Wege. "Und dann hat sie doch Betriebswirtschaftslehre studiert und die Firma übernommen - wir sind halt ein Familienunternehmen", sagt Thomas Römer. Der Sohn (29) gehört zur mittlerweile dritten Generation, die für die Haaner Felsenquelle im Einsatz ist. Auch sein Bruder Stephan (23) arbeitet neben dem Studium im Betrieb.

Gabriele Römer wurde am Donnerstagabend mit dem Neanderpreis für Lebensleistung ausgezeichnet. Sie sagte einmal im Gespräch mit der WZ: "Selbst meine Eltern waren damals nicht so richtig davon überzeugt. Doch ich habe es nie bereut."

Ursprünglich hatte der Vater, David Albrecht, einen Mineralbrunnen im Odenwald. "Ihn zog es Richtung Köln, also übernahm er die Quelle in Haan", erklärt Thomas Römer. 1973 stieg Gabriele Römer in das Unternehmen ein. Dass sie einen Getränkegroßhändler heiratete, passte nicht schlecht.

"Gemeinsam haben meine Eltern die Ein-Liter-Flasche auf den Markt gebracht, Bügelverschlussflaschen und Vitaminwasser eingeführt. Es ging immer darum, als kleiner Mineralbrunnen Nischen zu besetzen", sagt der Sohn.

Denn Wasser allein reicht heute längst nicht mehr. Schorlen und aromatisiertes Wasser müssen zum Sortiment gehören, wenn die Firma konkurrenzfähig bleiben will. Zumal auch dieser Markt von großen Multis beherrscht wird. Um dem entgegenzusteuern, hat Gabriele Römer immer auf eine starke Vernetzung in der Region gesetzt. Und um den Betrieb auf dem neuesten Stand zu halten, hat sie gemeinsam mit Ehemann Helmut Millionen investiert.

Als eine der ersten im Kreis Mettmann engagierte sie sich in der Nachwuchsförderung. So wurde die Haaner Felsenquelle Lernpartner der Emil-Barth-Realschule im Kooperationsnetz Schule-Wirtschaft. All das war Beweggrund für den Unternehmerkreis Mettmann, die 61-Jährige mit dem Preis fürs Lebenswerk auszuzeichnen. Sie selbst erfuhr erst am Donnerstagabend von der Auszeichnung und konnte daher vorher nicht befragt werden.