Das Ausbildungsmusikkorps serviert eine „Samba Al Dente“
Das Orchester der Bundeswehr gastierte in der Neandertalhalle.
Mettmann. Wenn das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr in der Stadthalle auftritt, dann sind hohes musikalisches Können und ein kurzweiliger Abend programmiert. Auch in diesem Jahr überzeugten die jungen Musiker beim Benefizkonzert wieder mit einer bunten Auswahl traditioneller und moderner Stücke und sorgten für eine grandiose Stimmung im ausverkauften Saal. Eingeladen hatte der Lionsclub Mettmann/Wülfrath. Oberstleutnant Michael Euler, Leiter des Ausbildungsmusikkorps, dirigierte und führte durch den Abend. Eine Hälfte des Erlöses geht an eine gemeinnützige Einrichtung in der Region, die andere kommt dem Verein „Lachen helfen“ zugute.
Die Musiker hatten sich ein ambitioniertes Programm vorgenommen: Sie spielten unter anderem verschiedene Märsche, die Ouvertüre aus der Oper Pique Dame und das Flutecarin-Concertino von Franz Cibulka. Mit Filmmusik aus der alten „Star Wars“-Trilogie verabschiedete sich das Orchester in die Pause. Ein besonderer Höhepunkt war dann die „Samba Al Dente“. Das Percussion-Ensemble zeigte, dass man auch mit herkömmlichen Küchengeräten Musik machen kann — und zwar richtig fetzige. Töpfe, Kaffeemühlen und Reiben wurden dazu kurzerhand umfunktioniert. „Unsere Schlagzeuger haben es verdient, auch mal in der ersten Reihe zu stehen, statt immer in der letzten“, sagte Euler. Das Publikum war offenbar der gleichen Ansicht und feierte die Samba mit einem kräftigen Extra-Applaus. Besonders gelungen war zum Abschluss ein Rhein-Medley, bearbeitet von Oberstleutnant Robert Kuckertz. Ohne zwei Zugaben („Guten Abend, gute Nacht“ und Radetzky-Marsch) wurden die Musiker nicht entlassen.
Mit dem Verein „Lachen helfen“ ist das Musikkorps auf eine besondere Weise verbunden. Es handelt sich dabei nämlich um eine Initiative deutscher Soldaten und Polizisten. Realisiert werden Projekte für Kinder in Kriegs- und Krisengebieten. „Ihre Anfänge hat die Initiative bei Bundeswehreinsätzen genommen“, so der erste Vorsitzende Roderich Thien. Mittlerweile ist „Lachen helfen“ seit 20 Jahren in der Welt aktiv. Auch heute bleibt die Auswahl der Projekte von der Initiative der Soldaten abhängig.
„Allein in Afghanistan haben wir seit 2001 17 eigene Schulen bauen lassen“, so der Vereinsvorsitzende. Die Schulen werden heute von Einheimischen geleitet. „Sobald es möglich ist, möchten wir in Syrien ähnliche Pläne realisieren“, sagt Thien. „Wir sind stolz, dass wir unsere Projekte mit geringen Gemeinkosten realisieren können“, so Jürgen Boes, Leiter der Bundesgeschäftsstelle.