„Das beste Heimatfest bisher“

Beste Stimmung auf dem Jubi — bei den Besuchern und den Organisatoren.

Mettmann. Was war das für ein Heimatfest! Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen schoben sich die Massen über das altehrwürdige Marktpflaster, wie es lange nicht zu sehen war. Es war zu spüren, dass die Menschen nach einem mehr als mäßigen Sommer nahezu ausgehungert nach einem stimmungsvollen Volksfest unter freiem Himmel waren. Und das bekamen sie beim 35. Heimatfest, das über den Markt hinaus strahlte und die Stadt erfasste.

Nachdem das Publikum bereits am Freitag die Band „Hands-up“ kaum von der Bühne lassen wollte, sorgten am Samstag „Sunny“ mit alten Hits wie „Kayleigh“ von Marillion und aktuellen Chartklängen wie „Still“ von Jupiter Jones für beste Stimmung. Bereits zu diesem Zeitpunkt strahlte Kulturamtsleiterin und Organisatorin Marion Buschmann mit der Sonne um die Wette. „Das ist mit Sicherheit mein schönstes Heimatfest bisher“, zeigte sie sich zufrieden über die vielfache positive Resonanz.

Dass Unverbesserliche in den Tagen vor der Veranstaltung über das Internetportal Facebook zu Schlägereien aufgerufen hatten, konnte den Frieden nicht stören. 15 Polizisten waren präventiv mit diversen Einsatzwagen vor Ort. Bis auf eine dem Alkohol geschuldete Rauferei blieb es aber ruhig.

An den Getränkeständen suchten die Helfer allerdings vergeblich nach Ruhe. Die Temperaturen sorgten für Durst. „Freitag sind bei uns 1200 Liter Bier weggegangen, und heute Abend wird es sicher nicht weniger“, sagte Doris Co am Samstag. Sie half beim Ausschank der Offenen Ganztagsschulen.

Ebenfalls sehr gefragt: Die Cocktailbar, in der es eng wurde. Mira Weber und Ulrike Ersterluß standen Samstagabend mit vier weiteren Kollegen in der kleinen Bude, schenkten einen „Caipirinha“ oder „Sex on the Beach“ nach dem anderen aus. „Das war schon extrem. Mehr Cocktails auszuschenken, ist eigentlich nicht möglich“, sagten sie zufrieden.

Die Besucher Elke Speck und ihr Mann Martin Preuß sprachen stellvertretend für viele: „Das Fest ist immer wieder ein Traum.“ Sie haben seit Jahren kein Heimatfest verpasst und planen sogar ihren Urlaub danach. „Als anständiger Mettmanner geht man doch zum Heimatfest“, sagte Preuß lachend. Auch Bürgermeister Bernd Günther schlenderte durch die Menschenmenge, ließ sich Flammkuchen mit Wein schmecken — und empfahl darüber hinaus den Grünkohl, den die Kolpingsfamilie an die hungrigen Mettmanner brachte.

Trotz schlechter Wetterprognosen blieb auch der Sonntag trocken. Zwar hatten sich einige Menschen durch die Unwettervorhersage davon abschrecken lassen, ihren Stand beim Trödelmarkt aufzubauen. Aber „rund 120 Trödler“ zählte Peter Ratajczak von Veranstalter Mettmann-Impulse dennoch. „Das Gewitter zieht vorbei“, beschwor eine Trödlerin mit lauter Stimme auf dem Jubiläumsplatz die Wettergötter — und ihr Ausruf wurde (bis auf einige Regentropfen) weitestgehend erhört.