Der Kreis Mettmann feiert sein 200-jähriges Bestehen
Vertreter der zehn kreisangehörigen Städte feierten das Jubiläum mit dem Landrat im Kreishaus.
Kreis Mettmann. Bevor zum Ausklang einer rundum gelungenen Jubiläumsfeier die Brass-Band des Landespolizeiorchesters NRW „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen und den Song von Andreas Bourani „Ein Hoch auf uns“ spielten, gab es noch Standing Ovations. Landrat Thomas Hendele ehrte die Monheimer Ehrenbürgermeisterin Ingeborg Friebe für ihre Verdienste um den Kreis Mettmann und erinnerte daran, dass sie 1976 mit dem CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzenden und damaligen Landtagsabgeordneten Klaus-Dieter Völker mit Erfolg für die Wiedereingliederung Monheims in den Kreis Mettmann gekämpft habe. Nach der Überreichung einer Silbermedaille des Kreises Mettmann und einer Ehrenurkunde durch den Landrat sagte Ingeborg Friebe: „Mir ging es damals um die Selbstständigkeit Monheims und die Eingliederung meiner Stadt in einen starken Kreis Mettmann.“
Kreisdirektor Martin M. Richter führte mit einer unterhaltsamen und mit vielen Bonmots gespickten Rede einen Spaziergang durch die Geschichte des Kreises Mettmann. Seine Bemerkungen verband er aufgrund der wechselhaften Historie des Kreises mit dem treffenden Motto des Heraklit von Ephesus „Nichts ist so beständig wie der Wandel“. Der Kreisdirektor verwies auf eine vor 200 Jahren gemachte Vorgabe für die Tätigkeit des Landrates: Der Geschäftsverkehr zwischen dem Landrat und den verschiedenen Dorf-Schulzen müsse so viel wie möglich mündlich betrieben werden und dürfe nicht in unnütze Schreibereien ausarten. Schmunzelnd fügte Richter noch hinzu: „Die mir seit mehr als elf Jahren von Landrat Hendele bekannte Eskalationskaskade Reden—Schreiben—Schießen fußt womöglich auf dieser Vorgabe.“
Die Regierungspräsidentin Anne Lütkes wies in ihrem Grußwort darauf hin, dass der Kreis Mettmann und die Bezirksregierung Düsseldorf gleichalt seien. Sie erinnerte an Freiherr vom Stein, der damals die Selbstverwaltung für Provinzen, Kreise und Gemeinden forderte und einen zentralisierten und bürokratischen Staat ablehnte. Der Vorsitzende der Bürgermeisterkonferenz, Frank Schneider (Langenfeld), bezeichnete in seiner kurzweiligen, zuweilen auch kritischen Rede, Landrat Hendele als den Vater der Kreisfamilie. „Er nimmt die moderierende Rolle mal schlichtend, mal streng durchgreifend, aber immer um den Familienzusammenhalt bemüht, ein.“
Landrat Thomas Hendele betonte, dass ohne die Kreise eine qualitätsvolle und effiziente Verwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen nicht möglich wäre. „Dies gilt nicht nur für die Kreisverwaltungen, sondern ausdrücklich auch für die Polizei unseres Landes“, sagte Thomas Hendele, der auch Polizeibehördenleiter ist. „Was die Kreise brauchen, ist eine solide finanzielle Ausstattung und mehr Polizisten“, stellte Hendele fest.