Ein Lagerfeuer wärmt beim traditionellen Maibaum-Setzen

Junge Flüchtlinge lernten den Brauch in Mettmann kennen.

Foto: DJ

Mettmann. Die Mettmanner Blaskapelle hatte auf dem Marktplatz gerade das Lied „Der Mai ist gekommen“ angestimmt, da schleppten mit vereinten Kräften die Maibaumfreunde aus der Oberstadt den Baum heran. Dabei wurden sie unterstützt von einer Gruppe fünf junger Männer, die erstmals in ihrem Leben das Maibaum-Setzen erlebten. Christoph Zacharias, der diese Gruppe seit einiger Zeit betreut, hatte die jungen Flüchtlinge mitgebracht, die mit großem Eifer mithalfen, die schön gewachsene und geschmückte Birke aufzustellen.

Unter der Federführung von Feuerwehrmann Joachim Tetard stand der neue Maibaum in Rekordzeit. Die Maibaumfreunde um die Familie Schwarz und einige Mitglieder der Initiative Oberstadt hatten das Maibaumfest auf dem Markt gut vorbereitet. Norbert Thiele, ein Mettmanner Original, das auf vielen Festen in der Kreisstadt präsent ist und mit seinen Sprüchen oft die Lacher auf seiner Seite hat, freute sich darüber, dass es mitten auf dem Platz ein Lagerfeuer gab, „Das halte ich für eine sehr gute Idee, denn in der Vergangenheit haben wir beim Maibaum-Setzen gefroren“, bemerkte der pensionierte Gerichtsvollzieher und Hallensprecher des Handball-Verbandsliga-Spitzenreiters ME-Sport.

Jannick Fuxen, der in Mettmann auf Besuch weilte, hatte schon öfters vom Maibaum-Setzen auf dem Markt gehört und wollte unbedingt dabei sein. „Ich wohne in einem kleinen Ortsteil von Leverkusen. Da kennt man dieses schöne Brauchtum nicht. Ich finde das hier atmosphärisch sehr schön hier und werde davon zu Hause erzählen.“

Ein großer Freund des Brauchtums ist Ehren-Bürgermeister Ottokar Iven. „Es ist gut, dass dieses Maibaum-Aufstellen in Mettmann seit Jahren stattfindet. Brauchtumspflege ist in dieser schnelllebigen Zeit sehr wichtig.“ Otto Kahm, früher Leiter des Grünflächenamtes, erinnerte daran, dass er vom damaligen Baas der Aulen Mettmanner erfahren hatte, dass es früher in Mettmann dieses Brauchtum gab, das aber später leider nicht mehr gepflegt wurde. „Wir vom damaligen Oberstadtbürgerverein um Gustav Matz oder Jochen Sickelmann hatten uns gedacht, dass es doch schön wäre, dieses alte Brauchtum wieder aufleben zu lassen.“