Die Kö-Galerie ist auf Kurs
Prüfungen und Bauanträge haben den Baubeginn verschoben, sagt Investor Phoenix.
Mettmann. Nachdem die Entkernungsarbeiten und der Rückbau abgeschlossen sind, liegt das ehemalige Karstadt-/Hertie-Gebäude seit Wochen wie ein ausgeschlachteter Ozeanriese mitten in der Stadt — seitdem ist auf der Großbaustelle nichts mehr passiert.
Das hat in der Stadt zu wilden Gerüchten und Spekulationen veranlasst. „Phoenix soll aus dem Projekt aussteigen. Was ist da dran?“, haben besorgte Geschäftsleute in der WZ-Redaktion angefragt. Bekommt Mettmann doch kein neues Einkaufszentrum, keine Königshof-Galerie?
„Das ist Quatsch“, sagt Stephan Schnitzler, Prokurist des Bonner Unternehmens. Hinter den Kulissen werde permanent an dem Projekt weitergearbeitet. „Weil wir keine statischen Unterlagen von dem Gebäude haben, mussten wir erst einmal unseren Prüfstatiker durchs Gebäude schicken. Dann mussten wir nacharbeiten, teilweise mussten Mietflächen neu angepasst werden“, sagt Schnitzler. Dieses Nachbessern sei sehr zeitintensiv gewesen.
Außerdem habe für den Unterhaltungselektronikmarkt „Medimax“ ein neuer Bauantrag im Rathaus eingereicht werden müssen. „Und im Boden haben wir Leitungen gefunden, die nicht im Grundbuch eingetragen sind, für die es keine Baulast gibt“, sagt Schnitzler. Sobald alles geklärt sei, gehe es weiter. Innerhalb der kommenden 14 Tagen müsse feststehen, wann die Arbeiten für die Königshof-Galerie und das große Parkhaus beginnen können, sagte Schnitzler im WZ-Gespräch.
Dass bei Phoenix development gearbeitet werde, könne in Wesseling beobachtet werden. Schnitzler: „Dort bauen wir auch einen ehemaligen Hertie-Markt um. Das Projekt ist mit 7000 Quadratmetern aber nicht ganz so groß wie das in Mettmann.“
Derzeit sind von den rund 12 000 Quadratmetern Verkaufsfläche der künftigen Königshof-Galerie 70 Prozent vermietet. Nachdem die großen Ladenlokale vergeben sind , würden nun für die kleinen Ladenlokale mit Größen zwischen 100 und 150 Quadratmetern Mieter gesucht. Gespräche mit teils namhaften Unternehmen aus den Bereichen Junge Mode und Herrenkonfektion seien anberaumt worden.
Mit dem Kreis Mettmann und seinen Städten wird Phoenix development mit dem Unternehmen Rusche Retail Business Consultants, das mit der Vermarktung der Kaufflächen in der Königshof-Galerie beauftragt ist, auch auf der Münchener Immobilienmesse Expo Real vertreten sein. „Dort werden wir unser Projekt vorstellen und mit möglichen neuen Mietern sprechen. Dafür haben wir eigens Konferenzräume angemietet, um ungestört verhandeln zu können“, sagt Schnitzler.
Um die Aufenthaltsqualität in der Königshof-Galerie zu verbessern und die Kunden zum Verweilen einzuladen, ist laut Schnitzler der gastronomische Bereich noch einmal neu gestaltet worden. „Auch dort sind wir mit ganz namhaften Betreibern im Gespräch.“