Die Reihe „Lichte Stille“ verbindet Malerei und Musik

Ökumenische Veranstaltungsreihe fördert moderne, geistliche Töne.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Das Projekt „Lichte Stille — neue geistliche Musik im Bergischen Land“ ist eine vom Katholischen Bildungswerk (KBW) initiierte, aber ökumenische Veranstaltungsreihe über drei Jahre, die sich zum Ziel gesetzt hat, die moderne geistliche Musik zu fördern.

Die Kombination aus Licht für Optik und Stille für Akustik zeigt aber, dass hier Themen übergreifend gedacht wurde und es entstand ein wunderbares Miteinander von Malerei und Musik, das St. Lambertus sicher noch nicht oft zu Gast hatte. Katrin Fischer begrüßte die zahlreich erschienenen Zuhörer und Pfarrer Ullmann nutzte die Themen „Sieben Werke der Barmherzigkeit“ der sechs Wandtafeln im Chorraum der Kirche zu einem brillanten theologischen Exkurs hin zu den Fundamenten nicht nur des christlichen Glaubens: Kranke besuchen, Obdachlose beherbergen, Gefangene befreien, Nackte bekleiden, Hungernde speisen, Durstige tränken, Tote beerdigen — jedem dieser Themen wies Pfarrer Ullmann mit Hilfe treffsicherer Zitate aus dem Alten und Neuen Testament einen beklemmend aktuellen Bezug zu und rüttelte damit am kollektiven Gewissen. Die beeindruckende Malerei schuf der Kölner Dieter Hartmann in den 90- er Jahren in einer ihm eigenen Technik. Eine famose Darstellung, die den Gläubigen heute gestattet war, sie aus der Nähe zu betrachten.

Orgel und Trompete, - diese Kombination ist wohl eine der festlichsten, die die Musik hergibt. Petr Eben hat sich in den 70-er Jahren von den Chagall Fenstern der Synagoge Hadassah in Jerusalem inspirieren lassen und die vier Sätze nach den dominierenden Farben der Fenster (blau, grün, rot, gold) benannt. Diesem Opus gab er den Namen Okna, - vielleicht nach einem Städtchen in seiner Heimat Tschechien.

Hier verschmolzen die musikalischen Glanzlichter förmlich mit den einzelnen Darstellungen der Barmherzigkeit und Rodion Dubirnyi (Trompete) und Matthias Röttger an der Orgel vermochten die höchst unterschiedlichen Färbungen wunderbar zu vermitteln. Ein Abend voller schöner, aber auch nachdrücklich einfordernder Aufrufe, seine eigenen Unterlassungen im Sinne der Barmherzigkeit zu überdenken.