Die Weizenernte im Kreisgebiet läuft bereits auf Hochtouren
Aus NRW wird viel Stroh in die benachbarten Niederlande exportiert.
Kreis Mettmann. Die Weizenernte im Rheinland ist seit rund einer Woche in vollem Gang. Riesige runde oder eckige Strohballen liegen zurzeit auf den Stoppelfeldern. Ein großes Exemplar kann bis 300 Kilogramm auf die Waage bringen, sagt der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV). Die je Hektar anfallende Strohmenge entspricht nach RLV-Angaben im Durchschnitt der 1,2-fachen Kornmasse. Bei einem sonst durchschnittlichen Kornertrag von acht Tonnen je Hektar — dieses Jahr um rund 20 Prozent weniger — erntet der Landwirt durchschnittlich neun Tonnen Stroh.
Der Mähdrescher erledigt die bei der Getreideernte anfallenden Arbeiten in einem Arbeitsgang. Zuerst wird das Getreide gemäht, anschließend werden die Körner aus den Ähren gedroschen und das Korn vom Stroh getrennt. Nach der Reinigung kommen die Körner in den Korntank des Mähdreschers. Ist dieser gefüllt, kommen die Körner auf Transportfahrzeuge und werden abtransportiert. Das Stroh wird entweder zur Einarbeitung lose auf dem Acker verteilt oder zu Ballen gepresst.
Während die Bergung von kleineren Strohballen oft Handarbeit erfordert und hierfür mehrere Arbeitskräfte nötig sind, kann die Bergung der großen Ballen von einer Arbeitskraft bewältigt werden, so der RLV. Hierzu nimmt der Landwirt die Ballen mit der Frontgabel des Treckers auf und transportiert sie zur Lagerstätte. Die Ballen werden in Betrieben mit Pferde-, Schweine- und Rinderhaltung als Einstreu verwendet. So können die runden Ballen im Stall einfach, wie ein Teppich, abgewickelt und mit der Gabel verteilt werden. Eckige Ballen eignen sich besonders für den Lkw-Transport, weil die Ladefläche besser ausgenutzt wird.
Aus NRW wird viel Stroh nach Holland exportiert, wo es mit Pferdemist vermischt als Nährboden für Champignons genutzt wird. Die zwölf bis 15 Kilogramm schweren kastenförmigen Kleinballen seien leichter zu transportieren und vor allem bei Pferde- und Kleintierhaltern besonders beliebt. Ackerbaubetriebe verwenden das Stroh gern zur Düngung. Hierfür wird das zerkleinerte Stroh breitflächig auf dem Feld verteilt und mit dem Boden vermischt. Durch die Strohdüngung führt der Landwirt dem Boden organische Substanz und die darin enthaltenen Nährstoffe zu. So verbessere sich die Struktur des Bodens. Außerdem werde die Erosionsgefahr vermindert, was dem Umweltschutz diene.