Skater ermitteln ihren Besten
Mehr als 30 Jugendliche stellten sich auf der Anlage im Stadtwald dem Wettbewerb.
Mettmann. Das Klackern der Rollen auf Asphalt ist schon von weitem zu hören, leise schallt Punkrock-Musik aus der Boombox. Am Zaun versammeln sich neugierige Badegäste des benachbarten Naturfreibades, um den Könnern bei der „Arbeit“ zuzuschauen. Es war Zeit für den „Skate Contest Mettmann 2017“. Zum siebten Mal trafen sich mehr als 30 Jugendliche und junge Erwachsene aus der Region im Stadtwald, um den besten auf dem Skateboard zu ermitteln.
Veranstalter ist die Stadt Mettmann, unterstützt wird der Skate Contest von den Düsseldorfer Skateboard-Labels „Almaros“ und „Rebel Rockers“ sowie vom Landesfamilienministerium. Sven Spierling-Meine vom Mettmanner Jugendamt skatet selbst in seiner Freizeit und kennt sich aus.
Sven Spierling-Meine, Jugendamt
Auf der Skater-Anlage im Stadtwald ist alles vorhanden, was der ambitionierte Hobby-Skater braucht: viel Platz für Sprünge mit Anlauf, eine Miniramp (wie eine Halfpipe, nur niedriger), eine Quarterpipe, mehrere T-Blocks und Stangen zum Grinden. „Mittlerweile hat sich das als regelmäßige Veranstaltung etabliert“, sagt Sven Spierling-Meine. „Die Jugendlichen kommen aus Mettmann, Wülfrath und Velbert“.
Die Skater-Szene erlebt seit 30 Jahren ein stetiges Auf und Ab. Nach dem Boom Anfang der 90er wurde es ruhiger, dann kamen die Videospiele wie „Tony Hawk’s Pro Skater“ und „Skate“, die die nächste Generation für den Sport begeisterte, auch wenn sie ihn im realen Leben gar nicht betrieben. Heute gibt es eine kleine Szene in der Jugendkultur, die breite Masse sieht man nicht mehr auf Brettern. „Seit etwa drei Jahren ist die Szene in Mettmann wieder stärker vertreten“, beobachtet Sven Spierling-Meine. Erscheinungsmerkmale: Band-Shirts, Sportschuhe bestimmter Marken, gerne lange Haare und Baseball-Caps. Geskatet wird nie ohne Musik, vorzugsweise Punkrock oder bestimmte Spielarten des Metal.
Nachdem sich die Sportler etwa eine Stunde aufgewärmt und in die Teilnehmerlisten eingetragen hatten, ging es los mit dem „Game of Skate“ Wettbewerb. Dabei treten jeweils zwei Jungs gegeneinander an. Abwechselnd macht jeder einen Trick vor, der andere muss ihn nachmachen. Wenn einer den Sprung nicht steht, bekommt er einen Minuspunkt in Form eines Buchstabens. Ist das Wort „S.K.A.T.E.“ voll, hat er verloren. Für Unkundige sieht alles ähnlich aus, doch Erfahrene erkennen die verschiedenen Tricks wie „Kickflip“, „Shove-it“, „Varial Flip“ oder „Fakie 360“.
Im zweiten Contest ging es an die Geräte. Jeder hatte eine begrenzte Zeit, um seine besten Tricks aneinanderzureihen, eine Jury bewertete.
Während die Skater mit ihren Decks beschäftigt waren, entstand im Hintergrund Kunst. Graffiti-Sprayer aus der Umgebung waren eingeladen, die Mauer am Skaterpark zu verschönern. Mit dabei war auch Profi-Sprayer „Christoph“ aus Bottrop, der ein surrealistisches Motiv skizziert hatte und nun in stundenlanger sorgfältiger Arbeit auf die Wand aufbrachte. „Wir wurden angefragt, etwas zum Thema Skateboard zu machen“, erzählt Christoph. So trafen zwei Spielarten der Jugendkultur zusammen. „Viele kennen sich untereinander“, weiß Sven Spierling-Meine.