Diebe sprengen Geldautomaten
Die Täter konnten unerkannt entkommen. Die Filiale ist wieder offen.
Monheim. Das rot-weiße Plastikband flattert in der Luft. „Polizeiabsperrung“ steht in dicken, schwarzen Buchstaben darauf. Am Morgen kommen immer wieder Leute an der Sparkassen-Filiale an der Baumberger Haupstraße vorbei und wollen Geld abholen. Doch zunächst gibt es nichts. Erst ab 14 Uhr öffnet die Zweigstelle wieder: Unbekannte sprengten in der Nacht auf Donnerstag den Geldautomaten im Foyer in die Luft.
Mehrere Zeugen hatten gegen 2.50 Uhr einen lauten Knall gehört und drei maskierte, schwarz gekleidete Personen gesehen, die mit einem schwarzen, hochmotorisierten Audi (Limousine) neueren Baujahrs zur Autobahn 59 in Fahrtrichtung Köln geflüchtet waren. Die sofort eingeleitete Fahndung blieb ohne Erfolg, teilte die Pressestelle der Kreispolizei mit. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen wurde die Sprengung vermutlich durch das Einleiten von Gas herbeigeführt. Der Geldautomat wurde durch die Explosion völlig zerstört.
Den baulichen Schaden kann Sparkassen-Sprecher Gerd Meyer noch nicht beziffern. Und auch wie viel Geld die Ganoven erbeuten konnten, müsse noch geprüft werden. „Die Polizei ist noch im Haus. Für eine Analyse ist es deshalb zu früh“, sagte er gestern auf Anfrage. Filialen der Sparkasse Düsseldorf, zu denen auch die Baumberger Zweigstelle gehört, waren bisher noch nie von Sprengungen betroffen.
Ein ähnlich gelagerter Überfall hatte sich am 13. November am Hochdahler Markt in Erkrath ereignet. Auch dort war Gas in den GeldAutomaten eingeleitet worden, der durch die Explosion völlig zerstört wurde. Zeugen, die gegen 3.20 einen lauten Knall gehört hatten, sahen ebenfalls drei maskierte Personen, die mit einem dunklen Audi Richtung Autobahn davongefahren waren.
Wer gestern morgen näher an das Flatterband heranging, konnte in den Vorraum der Baumberger Zweigstelle blicken. Glassplitter lagen noch herum, Fragmente des zerstörten Geldautomaten befanden sich im Foyer. Ein Gebäudereiniger kehrte die Scherben zusammen. Dann kam ein Arbeiter, der die Glastüren der Filiale reparieren sollte. Es gab viel zu tun. Die Filiale blieb aber nur am Vormittag geschlossen. Mitarbeiter der Sparkasse waren nicht zusehen.
Erhard Goth wohnt schräg gegenüber. Auch er wurde durch den lauten Knall mitten in der Nacht geweckt. „Etwa gegen 2.40 Uhr“, sagte der Friseur, der seinen Laden an der Baumberger Hauptstraße hat. Bei ihm vor der Tür wird derzeit gebaut, es gibt eine Großbaustelle. Sein erster Gedanke war, dass es einen Unfall in der Baustelle gegeben haben könnte. Weil nach dem Knall aber nichts mehr zu hören war, drehte Erhard Goth sich um, und schlief weiter. Dass da gerade der Geldautomat im Foyer der Sparkasse gesprengt worden war, damit hatte er nicht gerechnet, sagt er.