Eine Innenstadt ohne Blechlawine
Die untere Flintrop-Straße wird für den Durchgangsverkehr gesperrt. Poststraße nur in Richtung Bahnstraße offen.
Autofahrer, die ab 2017 die Mettmanner Innenstadt ansteuern, werden sich auf eine völlig neue Verkehrsführung einstellen müssen. Die Stadtverwaltung hat vor, die tägliche Blechlawine aus der Stadt zu verbannen. Dafür wurden die Osttangente und die Seibelquerspange gebaut. Doch diese beiden Straßen allein, so Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec, werden nicht die Verkehrsentlastung bringen, die man sich erhofft.
1. Nach dem Konzept der Verwaltung, das noch die Hürden des Rates nehmen muss, sollen der Regionalverkehr, der aus Richtung Wülfrath kommt, bereits am ersten Kreisverkehr (Höhe Lindenheide) auf die Osttangente (K 38) geschickt werden. Über die Johannes-Flintrop-Straße werden am ersten Kreisverkehr das Ziel Ratingen sowie die Parkhäuser am Jubiläumsplatz ausgeschildert.
2. Weiter geht die Fahrt zum zweiten Kreisverkehr vor dem Carpe diem. Dort steht ein Wegweiser nach rechts über die Seibelquerspange in Richtung Ratingen und zu den beiden Parkhäusern (Kreissparkasse und Neanderthalpassage). Für den Geradeausverkehr erfolgt der Hinweis, dass die Durchfahrt der Johannes-Flintrop-Straße mit der Ausnahme für den Linienbusverkehr gesperrt ist (Anlieger frei) und keine Wendemöglichkeit für den Schwerverkehr besteht.
3. Der Abschnitt der Johannes-Flintrop-Straße zwischen dem Kreisverkehr mit der Seibelquerspange und der Einmündung Schwarzbachstraße wird zukünftig nur von Bussen und dem Anliegerverkehr befahren. Es gilt eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Damit wird erreicht, so Geschorec, dass je nach Abschnitt, mit einer Verkehrsstärke von 500 bis 1500 Autos/Tag gerechnet. Zur Erinnerung: Heute fahren täglich rund 14 500 Autos (Busse eingerechnet) durch die Breite Straße und 12 500 Autos über die Flintrop-Straße oberhalb des Jubiläumsplatzes. Im Einmündungsbereich der Schwarzbachstraße in die Johannes-Flintrop-Straße wird eine Wendemöglichkeit für Pkw eingerichtet.
4. Ab der Schwarzbachstraße ist die Johannes-Flintrop-Straße bis zur Poststraße eine Busstraße. Die Fahrbahn wird als Bus-Sonderfahrstreifen ausgewiesen, gesperrt für Fahrzeuge aller Art (mit Ausnahme von Fahrrädern und Taxen). Im Bereich des Jubiläumsplatzes wird somit der Motorisierte Individualverkehr (MIV) ausgeschlossen.
5. Sowohl die Bussonderspur, die untere Johannes-Flintrop-Straße als auch die Breite Straße sollen nur langsam mit Tempo 20 befahren werden. Es gelten die Regelungen eines „Verkehrsberuhigten Geschäftsbereiches“.
Auch aus Richtung der Talstraße ist die Verkehrsmenge in der Zufahrt zur Breite Straße deutlich zu reduzieren, so der Anspruch des neuen Verkehrskonzeptes. Der Durchgangsverkehr in Richtung Wülfrath wird außerhalb der Innenstadt zur Osttangente geführt. Für die Erreichbarkeit der nördlichen Innenstadt stehen großräumig die Berliner Straße und die Nordstraße (später: die nördliche Teilumfahrung, also die neue Straße durchs Neubaugebiet Kirchendelle) zur Verfügung.
6. Folgende weitere Maßnahmen werden für die südliche Innenstadt umgesetzt: Verbot des Linkseinbiegens von der Talstraße in die Breite Straße. Aber es gibt eine Ausnahme. Die betrifft den Linienbusverkehr, Anlieger, Taxen und Fahrräder; die Linksabbiegespur in der Talstraße entfällt oder wird deutlich zurückgebaut.
7. Die Einbahnregelung in der Poststraße wird so umgekehrt, dass zukünftig nur von der Johannes-Flintrop-Straße zur Bahnstraße gefahren werden kann./