Erkrath: Aktion - Kunst auf 13 Kilometern
Das Projekt „Statt Galerie“ eröffnet den dritten Kunstweg. Mit den Werken am Wegesrand und in Schaufenstern sollen die drei Stadtteile verbunden werden.
Erkrath. Kunst bewegt Menschen - und das nicht immer nur auf emotionale Art, wie die Erkrather Ateliergemeinschaft Art 3+1 beweist. Am Samstag, 25. September, wird ab 11 Uhr der dritte Kunstweg eröffnet.
"Wir freuen uns, wenn die Menschen die Strecke entlang gehen und dabei nicht nur die Kunst, sondern auch die jeweilige Umgebung besser kennen lernen", beschreibt Wolfgang Sendermann, Mitglied der Ateliergemeinschaft, die Absicht des Projektes "Statt Galerie".
Der rund 13 Kilometer lange Weg zieht sich durch die Stadtteile Alt-Erkrath, Hochdahl und Unterfeldhaus. Er verbindet Stadt und Natur: Der Rundweg führt an Geschäften vorbei, aber auch durch Feld, Wald und Wiesen.
So sind in vielen Schaufenstern an der Bahn- oder Hildener Straße Fotografien, Malereien oder Skulpturen zu entdecken, am Hochdahler Markt stellt die Ratinger Künstlerin Monika Sowa im Fenster der Kleinen Reisewelt aus. An der Wahnenmühle hat Wolfgang Sendermann seine Skulptur "Erkrather Spitzen" installiert und zeigt damit nur eines der vielen Kunstobjekte der "Statt Galerie".
Der Wanderweg sei für Jogger, Spaziergänger oder Wanderer gedacht, aber nicht unanspruchsvoll, weiß Sendermann: "Es geht durch das Naturschutzzentrum Bruchhausen, aber auch hinauf zur Schönen Aussicht an der Grenze zwischen Alt-Erkrath und Hochdahl."
Dort, am Restaurant von Familie Haumann, hat Martin Hahn seine Skulptur errichtet: "Mein Objekt habe ich aus Naturstein, Holz und Metall gefertigt", erzählt er. Die Skulptur des Steinbildhauers aus Trills wiegt rund eine halbe Tonne.
Die Idee, mit der "Statt Galerie" eine künstlerische Brücke zwischen den Stadtteilen zu bauen, kam Sendermann und Kunst-Kollege Werner Rutz bei einem Stück Chili-Schokolade.
Die kulinarische Quelle der Inspiration wollen die beiden in Zukunft öfter nutzen, denn die im Februar und Juni 2010 eröffneten ersten beiden Kunstwege finden bereits großen Anklang in der Erkrather Bevölkerung: "Die Künstler setzen sich einem neuen Publikum aus, und die Geschäftsinhaber freuen sich, weil die Menschen beim Betrachten der Kunst in den Schaufenstern auch ihre Ware entdecken", beschreibt Rutz die Situation.
Die Bürger lernten auf dem Kunstweg ihnen unbekannte Seiten von Stadt und Land kennen. Eva Pannée von der Ateliergemeinschaft: "Weil dieser Weg nicht nur emotional bewegt, sondern auch physisch, tun die Menschen etwas für ihre Gesundheit."