Erkrath: Angst vor Lastwagen geht um
Ratssitzung: Bürger befürchten zusätzlichen Verkehr durch den Ausbau der L 404 n. Fraktionen verabschieden eine Resolution.
Erkrath/Düsseldorf. Prosaisch wäre wohl von Röte im Antlitz die Rede, faktisch handelte es sich um hektische Flecken, die sich im Gesicht von Andrea Blome ausbreiteten. Mit solchen Verbalattacken hatte die Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement bei der Düsseldorfer Verwaltung wohl nicht gerechnet, als sie gestern auf der Sitzung des Rates zum Verkehrsentwicklungsplan der Landeshauptstadt - und damit zum in Erkrath höchst umstrittenen Ausbau der L 404 n - Stellung nahm.
Auch wenn ihr Mitarbeiter Andreas Demny emsig bemüht war, die Bedenken mehrerer tausend Erkrather Bürger zu zerstreuen, die ihre Sorge mit der Unterschrift auf einer Liste kund getan haben - es gelang ihm nicht. "Wir haben Angst vor den Lastwagen", brachte ein Bürger gestern auf den Punkt, was die meisten der über 200 Besucher in die Stadthalle getrieben haben dürfte.
Die Kausalität zur Brücke in Gerresheim war da schnell hergestellt. Aktuell 3,80 Meter hoch steht sie als rund 100 Jahre altes Bauwerk dem Drang vieler Brummifahrer im Wege, von der Anschlussstelle Mettmann der A 3 über Hubbelrather Weg und Düsseldorfer Straße die Landeshauptstadt anzusteuern. Damit vermeiden sie die Fahrt über die B 7.
Zwar betonten die Düsseldorfer Verkehrsexperten mehrfach, "nicht vorzuhaben, Lkw-Routen durch Erkrath zu führen" - gleichzeitig sprachen sie jedoch davon, "dass die Brücke in Gerresheim neu und anders und vielleicht höher gebaut werden soll". Eine vier Meter hohe Durchfahrt würde für deutlich mehr Lastwagen als den jetzt aktuell gezählten 300 die Düsseldorfer Straße zur Option machen.
Mit dem Ausbau des Verkehrsknotenpunkts Gerresheim zur Entlastung der Glashüttenstraße werde "in zwei bis drei Jahren begonnen", so Blome. Der vierspurige Ausbau der Rothenbergstraße im Bereich des Unterbacher Sees - das zweite Sorgenkind aus Erkrather Sicht - "war nie angedacht". Das sei kein Thema.
Dass die gesamte Diskussion über den Verkehrsentwicklungsplan, der den Kollaps in Düsseldorf verhindern soll, eigentlich kein Thema für Erkrath ist, wurde schnell deutlich. Die betroffenen Straßen sind Landstraßen und können daher nicht Kraft Erkrather Beschlüsse für den Lkw-Verkehr gesperrt werden.
Die Aussage des Bürgermeisters, "keiner will hier zusätzlichen Verkehr in der Stadt haben", wurde trotzdem in einen Beschluss gefasst: Die Mitglieder aller fünf Ratsfraktionen stimmten einer Forderung an die Düsseldorfer Amtskollegen zu: Es werde erwartet, heißt in dieser Resolution, den Straßenbau so zu gestalten, dass keine Mehrbelastung für Erkrath entsteht.