Erkrath: Das große Schweigen über der Neanderhöhe
Gewerbegebiet: Die CDU lehnt die Bitte der Bürgerinitiative um einen Gesprächstermin mit dem Hinweis auf „Vorabverurteilung“ ab.
Erkrath. Wenn sich Dirk von Salzen ein Bild macht, sind die Ergebnisse ausdrucksstark. Das gilt für den Maler von Salzen, das hat Gültigkeit für den Bürger von Salzen, der Mitglied der Initiative Naturschutzgemeinschaft Neandertal ist. Als solches hat er - wie weitere 2000 Erkrather auch - seine Unterschrift auf eine Liste gegen Gewerbehallen auf der Neanderhöhe und Wohnhäuser in Klein-Bruchhausen gesetzt.
Entsprechend interessiert war der Künstler an einem Gespräch mit den Häuptlingen der CDU, die bislang die Baupläne vorangetrieben haben. Sowohl Fraktionsvorsitzender Wolfgang Jöbges als auch Stadtverbandsvorsitzender Thomas Wunder waren im Dezember von der Bürgerinitiative angeschrieben worden. Es ging um einen Termin für ein Treffen. Dieses Ansinnen haben Jöbges und Wunder jetzt abgelehnt.
"Ich finde diese Ablehnung nicht akzeptabel", meinte von Salzen am Dienstag. Schließlich müssten alle am Erhalt von Natur und Freiräumen mitarbeiten. "Die CDU muss sich nur noch schämen", so von Salzen.
In diese Ecke lässt sich Jöbges allerdings nicht stellen. Er unterstellt der Initiative und vor allem deren Sprecher Wolfgang Sternberg, Stimmung gegen die CDU gemacht zu haben. "Da wurde uns unterstellt, wie würden Heimat opfern", sagt Jöbges. Derart unter Druck gesetzt, sei die Partei zurzeit zu keinem Gespräch mit den Umweltschützern bereit.
Zumal inhaltlich keine Veränderung der Standpunkte zu erwarten sei. "Die Argumente sind ausgetauscht. Wir bleiben dabei, dass die Neanderhöhe aus Gründen der Konkurrenzfähigkeit mit anderen Städten als Gewerbegebiet ausgewiesen werden muss." Allerdings sei zunächst nur der so genannte Lückenschluss entlang der Hochdahler Straße, zwischen Hallenbad und Tankestelle, geplant. "Bauten in Richtung Neandertal, sind lediglich Option."
Ebenso unverzichtbar wie Gewerbe am Rande zum Neandertal seien Wohnungen in Klein-Bruchhausen, um dem Einwohnerrückgang etwas entgegensetzen zu können. "Dabei bleiben wir." Auch wenn es Peter Knitsch von den Bündnisgrünen schaffe, den SPD-Bürgermeisterkandidaten zur Abkehr von den Bauplänen zu bewegen und "damit zum Hampelmann zu machen - das heißt nicht, das wir auch umfallen", so Jöbges.