Erkrath: Die Müllgebühr wird gerechter
Satzung: In Zukunft sollen die Bürger, die besonders viel Biomüll erzeugen, für die Entsorgung auch mehr bezahlen.
Erkrath. "Wir wollten einfach dieses Ungleichgewicht aus der Welt schaffen", sagt Kämmereileiterin Gerritje Dornau - und meint damit die Menge des Biomülls, die in den Haushalten anfällt. "Größere Unterschiede als beim biologischen Abfall gibt es kaum", erklärt Dornau. Manche Haushalte kommen locker mit einer einzigen 240-Liter-Tonne hin, andere hingegen brauchen die fünf- bis sechsfache Menge, weil sie zum Beispiel einen Garten zu bewirtschaften haben.
Das Problem: Bisher mussten diejenigen, die gar keinen oder nur wenig Biomüll entsorgen, für die mitbezahlen, die viel Müll erzeugen. Dornau: "Der Bioabfall wird ja über den Restmüll mit abgerechnet. Da wurde kein Unterschied gemacht."
Ergo mussten insbesondere wegen Biomülls viele für wenige in die Tasche greifen. "Das mussten wir in den Griff bekommen", so Dornau. "Wir werden auf Betreiben der Stadtverwaltung hin unsere Abfallsatzung ändern - was im Übrigen die Ratsfraktionen in der jüngsten Sitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses klar unterstützt haben."
Damit das Bezahlen des Biomülls künftig also gerechter verteilt ist und auch nur die Haushalte zur Kasse gebeten werden, die ihn produzieren, wird ab dem 1. Januar 2011 eine Zusatzgebühr fällig. "Sie bewegt sich um die 50 Euro pro Jahr und Tonne und trifft explizit diejenigen, die mehr als das Dreifache ihrer Grundausstattung benötigen", so die Kämmereileiterin. "Eigentlich hätten wir als Kommune das gar nicht tun müssen. Aber es war uns als Verwaltung ein Anliegen, dieses Ungleichgewicht ins Lot zu bringen."
Zwar muss der Beschluss erst noch im Haupt- und Finanzausschuss und danach im Stadtrat bestätigt werden. "Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass dort gegenteilig gestimmt wird", so Gerritje Dornau. "Schließlich sitzen die Fachleute im Fachausschuss."