Haan: Ein guter Weg für die Sehkraft
Judith Bolz bietet Spaziergänge an, die mit speziellen Übungen die Augen trainieren und entspannen sollen.
Haan. Judith Bolz und ihre rund 20 Begleiter spazieren durch Haan. Vom Ideck geht es in Richtung Ittertal, und auf dem Weg wird das bunte Laub ebenso bewundert wie das Blau des Himmels. Doch weil Judith Bolz keine Wanderführerin, sondern Augentrainerin ist, ist der Gang durch die Natur mit speziellen Übungen gespickt.
"Sie lernen heute spielerisch, die Schönheit am Wegrand und in der Ferne zu entdecken", erklärt sie ihren Teilnehmern. "Sie erfahren einiges über unsere Sehkraft und darüber, wie Sie Ihre Augen entspannen und aktivieren können." Das Augentraining ist ein ihr nur zu vertrautes Thema: Als Kind hatte sie selbst ein schwaches Auge. Mit gezieltem Training konnte sie die Sehkraft wieder herstellen.
"Was können wir tun, um unsere Augen gesund zu halten?", fragt Bolz die Teilnehmer und nennt mit "Entspannung" gleich ein wichtiges Stichwort. Denn ist das Gehirn müde, sind es auch die Augen. Deshalb sind bei hoher Anforderung an die Augen, wie Computerarbeit, diffusen und künstlichen Lichtverhältnissen oder monotonen und stereotypen Arbeitsabläufen, Pausen wichtig.
In diesen Pausen reicht es nicht, die Augen zu schließen. Emotionale Turbulenzen belasten das Hirn und damit auch die Augen. Also sollte man sich in bewegenden Lebenssituationen die notwendigen Auszeiten gönnen.
"Jetzt wollen wir die Augen mal in Bewegung bringen", kündigt Bolz an und holt aus ihrer großen Korbtasche verschiedene Spielzeuge: Reifen, Ringe oder Bälle. An einer Schnur sind grüne, blaue und violette Perlen aufgezogen. Diese sollen die Teilnehmer nun nacheinander fokussieren und anschließend den Blick in die Ferne schweifen lassen.
"Mir hat der Spaziergang im vergangenen Jahr viel Spaß gemacht. Aber die Übungen macht man zu Hause ja nicht regelmäßig", gibt mancher Teilnehmer zu. Jetzt sollen Tricks aufgefrischt werden.
Neben Entspannung ist Regeneration ein weiterer Übungspunkt. Einen Tipp gibt Bolz den Teilnehmern für zu Hause mit: Augenbewegung bei geschlossenen Lidern. Werden die Augen bei geöffneten Lidern bewegt, bewegt man sie so weit, wie wir etwas sehen. Bei geschlossenen Lidern lassen sich die Pupillen viel weiter in alle Richtungen bewegen.