Erkrath: Fingerzeig für die Bavierschule
Wenn diesmal wieder zu wenige Anmeldungen eingehen, wird die Schule geschlossen.
Erkrath. "Wir stehen vor einem Rätsel", sagt der Erkrather Lars Witzel. "An welcher Grundschule melden wir unser Kind als Erstklässler für das kommende Schuljahr an?" Es ist die "große Verunsicherung", was die Existenz des Standorts der Bavierschule angeht, die ihn und seine Frau umtreibt.
"Diese quälende Ungewissheit, was mit der Grundschule im Falle zu geringer Anmeldezahlen tatsächlich geschehen wird, lässt viele Eltern bereits jetzt nicht mehr frei darüber entscheiden", hat der Vater in einem offenen Brief an die Ratsfraktionen formuliert.
"Vielmehr sehen sie sich aus Gründen der Planungsunsicherheit gezwungen, ihr Kind an einer anderen Schule anzumelden, obwohl die Bavierschule aufgrund ihres Standortes ihre erste Wahl wäre."
Diese Hängepartie sei gleichbedeutend mit "dem Ende der freien Schulwahl in Alt-Erkrath". Witzel befürchtet sogar, "dass manche Politiker darauf hoffen, dass sich so die Anmeldezahlen reduzieren lassen und keiner die Entscheidung am Ende als Partei fällt, sondern der vermeintliche Elternwille die Schule zur Schließung gebracht hat".
"Natürlich kann ich diese Sorgen verstehen", sagt Schulamtsleiter Ulrich Schwab-Bachmann. "Aber es bleibt uns nichts anderes übrig, als einmal mehr die Anmeldezahlen abzuwarten."
Vom 27. bis 29. Oktober läuft die offizielle Anmeldefrist für die Erstklässler. Allerdings, betont Schwab-Bachmann, "können auch danach noch Anmeldungen vorgenommen werden. Spätester Zeitpunkt, an dem sich die Eltern entschieden haben müssen, ist im Mai nächsten Jahres."
Entscheidend für die Zukunft der Grundschule ist, ob mindestens 18 i-Dötzchen, die laut Bezirksregierung zur Bildung einer Eingangsklasse gebraucht werden, zusammenkommen.
Schon seit Jahren kämpft die Schule an der Düsselstraße mit dieser Mindestanmeldezahl und schlitterte oft knapp am Aus vorbei. Aktuell besuchen zwar 22 Kinder die erste Klasse - allerdings hatte sich dieses "Rekordergebnis" bei der Anmeldefrist im vergangenen Jahr nicht annähernd abgezeichnet. "Diese 22 Kinder bedeuten natürlich einen Hoffnungsschimmer", so Ulrich Schwab-Bachmann.
Damit sich dieses Vabanquespiel nicht jährlich wiederholt, hat der Rat in seiner letzten Sitzung Anfang September klare Vorgaben gemacht: Sollte sich abzeichnen, dass die Mindestzahl von 18 i-Dötzchen Ende Oktober nicht geknackt wird, wird die Politik über einen Verbund mit der Grundschule an der Falkenstraße abstimmen.
Die zweizügige Nachbarschule wäre dann der Haupt-, die Bavierschule mit nur einer Eingangsklasse der Teilstandort. "Das allerdings auch nur, wenn die Mindestzahl von 18 Erstklässlern im Mai nicht unterschritten wird", betont Schwab-Bachmann. "Weniger als 18 wären das endgültige Aus - dann würden lediglich noch die bestehenden drei Jahrgänge auslaufen."