Erkrath: Schmiere für den Bremsklotz

Bauprojekt: Nachdem das Gebäude Kirchstraße Nr. 17 einen Käufer gefunden hat, kann für das dahinter liegende Gelände ein Investor gesucht werden.

Erkrath. "Ja, es gibt nach wie vor entsprechende Pläne", bestätigt Heribert Schiefer. "Es existiert sogar ein Grundsatzbeschluss über einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Irgendwann wird das Projekt mit Sicherheit auch in Angriff genommen."

Nur wann das so weit sein wird, kann der Kämmerer "heute noch nicht" sagen. Mit diesem "Projekt" meint Heribert Schiefer das Vorhaben, dass in Alt-Erkrath hinter den Häusern Kirchstraße 15 bis19 sechs oder sieben - je nach Nutzung der Grundstücke - Einfamilienhäuser gebaut werden.

Die Pläne für das rund 1500Quadratmeter große Areal schlummern bereits seit einigen Jahren in der Schublade, wurden bisher aber nicht realisiert, da sich kein Investor fand. Das könnte sich aber bald ändern. "Und zwar, weil wir für das denkmalgeschützte Haus Kirchstraße Nummer 17 seit diesem Sommer einen neuen Besitzer haben. Und der ist gerade dabei, das Gebäude zu sanieren."

Die Adresse Kirchstraße 17 war auf der Suche nach einem Investor bis dato der Bremsklotz gewesen. Nachdem das Haus, dessen Grundsteinlegung auf das Jahr 1900 zurückgeht, dem Sozialamt zwölf Jahre lang als Übergangsheim gedient hatte, fristete es zuletzt das Dasein eines Mauerblümchens - und an dem nagte zusehends der Zahn der Zeit.

"Das Beste wäre natürlich gewesen, wir hätten einen Investor gefunden, der das Denkmal mit übernimmt", meint Schiefer. "Allerdings wäre er dann auch an den Sanierungskosten hängen geblieben." Und genau dieses "Zusammenspiel" habe wohl abgeschreckt. Zumal denkmalgeschützte Gebäude strengen Richtlinien unterliegen und nach einem Erwerb nicht nach Gutdünken um- und ausgebaut werden können.

"Diese Denkmalschutzrichtlinien und die damit verbundene Kooperation zwischen dem neuen Besitzer und den Denkmalbehörden sind auch der Grund, warum wir aktuell noch nicht absehen können, wie lange die Sanierung noch dauert", erklärt Heribert Schäfer. "Wobei es natürlich in unserem Interesse liegt, dass das Ganze einigermaßen zügig über die Bühne geht."

Dennoch ist der Kämmerer in erster Linie froh, dass in Sachen "Bauvorhaben" nach all den Jahren überhaupt Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist. "Schließlich wäre es kaum vorstellbar gewesen, das Areal gescheit zu vermarkten, wenn ein dem Verfall preisgegebenes Gebäude den Gesamteindruck verfälscht."