Erkrath: Durch Hilfe Hoffnung geben

Die Gemeinde „Treffpunkt Leben“ hat in 60 Aktionen Nächstenliebe in die Tat umgesetzt.

Erkrath. Was tun, wenn eine Kiste zu schwer ist, um sie selbst zu heben? Wenn ein Regal aufgestellt werden muss, der Umgang mit dem nötigen Werkzeug jedoch eine unbezwingbare Herausforderung zu sein scheint? Dann helfen Freunde, Familie, Nachbarn.

Doch was, wenn dem nicht so ist? Bei rund 60 Einsätzen erhielten Erkrather in den vergangenen Tagen Hilfe von unerwarteter Seite.

Im Rahmen der Aktionswoche "Hoffnung - ganz praktisch" der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde "Treffpunkt Leben" haben 80 freiwillige Helfer den Menschen unter die Arme gegriffen, die zuvor einem Aufruf nachgekommen waren und um Hilfe gebeten hatten.

"Eine krebskranke Frau hat sich beispielsweise gewünscht, dass ihr Zimmer renoviert wird. Im Johanniter-Haus steht ein Großputz an, älteren Menschen haben wir beim Entrümpeln geholfen oder auch das Gelände um die Sedenquelle herum von Müll befreit", erzählt Stefan Rüth (34), der die Einsätze koordiniert und sonst für die Jugendarbeit in der Gemeinde zuständig ist.

Gerade ist die Kindertagesstätte "In den Birken" an der Reihe. Rund drei Stunden lang entrümpeln 14 Helfer den Keller, säubern Spielgeräte und erneuern Blumenbeete. "Die Kinder waren ganz begeistert. Sie haben sich gleich ihre Schippchen geschnappt und mitgeholfen", sagt Rüth lachend.

"Das ist eine tolle Aktion. Sie macht deutlich, was es eigentlich heißt, Christ zu sein. Wir wollen nicht nur in der Kirche sitzen, sondern die Nächstenliebe in die Tat umsetzen und auf die Menschen zugehen", erklärt Thomas Ernst (48), während er Blumenerde im Beet verteilt. "Die Menschen sind total dankbar. Es ist ja eine gewisse Schwelle, sich zu melden und um Hilfe zu bitten."

Die Gemeinde wird bei der Aktion von Jugendlichen aus zwei amerikanischen Partnergemeinden unterstützt. Becca Dugan ist eine von ihnen. Die 15-Jährige kommt aus der Nähe von Chicago. "Wir wollen den Menschen Gottes Liebe zeigen. Egal ob diese Arbeit hier, das Einsammeln von Müll oder Gespräche mit älteren Menschen - es macht einen Riesenspaß", sagt sie.

"Die Idee hinter der Aktion ist, den christlichen Glauben praktisch auszuleben", erklärt Hauptorganisator Marc Stosberg (38). Und obwohl die Aktion am Donnerstag endet, gilt dies nicht für die Hilfsbereitschaft der Gemeinde: "Wer Hilfe braucht, kann sich bei uns melden. Geben erfüllt mehr als Nehmen."