Erkrath/Hochdahl: mobiles Büro für Unterfeldhaus

Die CDU spendiert Unterfeldhaus ein Bürgerbüro, in der Sandheide wächst die Unzufriedenheit.

Erkrath/Hochdahl. Dirk Schlieter und Heide Horn leben in der selben Stadt und bewegen sich doch in Parallelwelten: Während die Sprecherin der Bürgerinitiative "Unterfeldhaus aktiv" die Frage "Ist denn schon Weihnachten?" nur mit einem inbrünstigem "Muss wohl" beantworten kann, fühlt sich Dirk Schlieter, Geschäftsmann in der Sandheide, wie eine vertrocknete Tanne, die längst die letzte Nadel abgeworfen hat.

Noch vor sechs Wochen erteilte Bürgermeister Arno Werner im Zuge des Bürger-Barometer der WZ der Forderung nach einem Bürgerbüro in Unterfeldhaus eine Absage: Es sei betriebswirtschaftlich nicht zu rechtfertigen, für 5000 Bürger die Personal- und Betriebskosten aufzubringen, die für ein Bürgerbüro erforderlich seien.

Kurz vor Weihnachten ist die Einwohnerzahl nicht in die Höhe geschnellt. Dafür naht mit dem Fest die Zeit für Geschenke. Und weil sich "Unterfeldhaus aktiv" ganz doll einen Bürgerservice vor Ort gewünscht hat, wird im Januar auf Anregung der CDU-Fraktion ein mobiles Büro eröffnet.

"Dank moderner Technik ließe sich auch in Unterfeldhaus kostengünstig und unkompliziert ein Zugang von einem Computer zum Rechenzentrum der Stadt Erkrath verwirklichen", schreibt Fraktionsvorsitzender Wolfgang Jöbges.

Seine früheren Aussagen sieht der CDU-Bürgermeister durch seinen Parteifreund nicht konterkariert - schließlich liege die Betonung auf "mobil". Der Service, den die Mitarbeiterinnen in den beiden bestehenden Bürgerbüros am Hochdahler Markt und im Kaiserhof bieten, soll am Neuenhausplatz lediglich vier bis fünf Stunden wöchentlich angeboten werden.

Um Kosten zu sparen, will die Stadt keine Räume anmieten, sondern sich in ein gemachtes Nest setzen. Werner: "Das hat außerdem den Vorteil, dass die Mitarbeiterin nicht alleine ist, sondern sich den Raum mit anderen teilt."

Ungefähr zur gleichen Zeit, als Jöbges die gute Nachricht für Unterfeldhaus in Worte fasste und an den Bürgermeister sandte, verfasste auch Dirk Schlieter eine E-Mail. Auch er schrieb an den Bürgermeister. Der Inhalt seines Briefes dürfte Werner allerdings wenig besinnlich gestimmt haben.

"Durch Nicht-Instandhaltung Ihrerseits entstehen Stolperfallen durch unebene und abgesenkte Pflastersteine, es fehlen Pflastersteine, es gibt defekte Regenablaufgitter, schiefe Laternen - und das schon seit Jahren; in Hochdahl, nicht in irgend einem Ghetto", schreibt Schlieter, der in der Sandheide einen Friseurladen betreibt.

Wie bereits bekann, wird sich die Sanierung und der damit verbundene Ausbau des Subzentrums Sandheide um mindestens ein weiteres Jahr verzögern. "Ich bin der festen Überzeugung, dass Sie die Möglichkeiten für die notwendigen Maßnahmen haben. Sie müssen nur wollen", endet Schlieters Schreiben.