Den Anfang machten am Samstag die Gruitener, am Sonntag waren die Sangesbrüder aus Haan an der Reihe. Beide Chöre wählten traditionell die evangelischen Kirchen der Ortsteile für ihre Darbietung. Wie beliebt der Männergesang nach wie vor bei den Zuhörern ist, ließ sich daran erkennen, dass beide Chöre die Gotteshäuser bis auf den letzten Platz füllten.

Sowohl die Gruitener als auch die Haaner boten beliebte Klassiker, wenn auch die Dirigenten Vladislav Movtschan in Gruiten und Frank Bleckert in Haan durchaus eigene Akzente zu setzen wussten. Auffallend: Beide Solisten der Chöre sangen Bach-Gounods "Ave Maria" - Tim Oliver Sander in Gruiten mit warmer Baritonstimme und Herbert Boes mit hellem Tenor.

Darüber hinaus hatten die Sänger in Gruiten wie auch in Haan musikalischen Nachwuchs zu Gast. In Gruiten waren es die ganz jungen Sänger, die sich präsentieren durften: Der Kinderchor der Waldorfschule unter der Leitung von Susanne Kratzer sang beliebte Weihnachtslieder.

Dagegen ging es in Haan eher klassisch zu, denn dort spielte das Streichquartett des Jugendsinfonieorchesters der Tonhalle, die "Jungen Saitensprünge". Auf ihrem Programm stand unter anderem ein Quartettsatz von Joseph Haydn. Pikanterweise bildete das Geschwisterpaar Jonathan und Katharina Jäckle aus Gruiten eine Hälfte des Ensembles.

Für Frank Bleckert war es das erste Weihnachtskonzert als Dirigent des Haaner Männergesangverein. Er gab offen zu, dass er vor dem Konzert von einer unumstößlichen Tradition informiert wurde:

Am Ende des Konzertes stimmten alle Beteiligten mit den Zuhörern in "Oh, du Fröhliche" ein. Das ist in Haan und in Gruiten so, und wird sich hoffentlich auch nicht ändern, solange Heiligabend am 24. Dezember gefeiert wird.