Erkrath: In Unterfeldhaus tut sich was

Nach der Kritik der Bürgerinitiative „Unterfeldhaus aktiv“ hat die Sanierung des Neuhausplatzes begonnen.

Erkrath. Die Gemeinsamkeit der Gärten von Schloss Benrath, der blühenden Zierde des neuen Elefantenhauses in Wuppertal oder von Teilen vergangener Bundesgartenschauen mit einem neu bepflanzten Beet am Neuenhausplatz in Unterfeldhaus hat einen Namen: Achim Röthig. Der Haaner Landschaftsarchitekt gilt in seiner Branche als eine der besten Adressen.

Dass es für die Gestaltung eines Blumenbeets vermutlich auch eine Nummer kleiner gegangen wäre, zeigt, welchen Druck die Bürgerinitiative "Unterfeldhaus aktiv" seit ihrer Gründung im November 2008 auf die Verwaltung ausgeübt hat. Die Einwohner des kleinsten Stadtteils - so die Argumentation damals wie heute - "erwirtschaften zwar 30 Prozent des städtischen Steueraufkommens, erhalten aber zu wenig zurück".

Den drohenden Klang dieser Worte vernahmen die Parteien knapp ein Jahr vor der Kommunalwahl - und reagierten: In den kommenden sechs Jahren werden jährlich zwischen 10.000 und 20.000 Euro für die Verschönerung von Unterfeldhaus zur Verfügung gestellt. Den Anfang macht die Erneuerung der Blumenbeete in den kommenden zwei Jahren.

Im ersten Beet hat Landschaftsarchitekt Röthig Gräser und Staudengruppen arrangiert, eingefasst von einer Hainbuchenhecke. Davor stehen neue Sitzbänke. "Der nächste Bauabschnitt ist vor der Rückwand des Rewe-Gebäudes", kündigte Wilfried Kretschmer von der Bürgerinitiative an.

Der Motor der Unterfeldhauser Kulturinitiative glaubt an die Anziehungskraft von Blüten nicht nur auf Insekten: "Wir hoffen auf den Zuzug junger Familien nach Unterfeldhaus in den kommenden zehn Jahren." Dabei spiele das optische Erscheinungsbild des Stadtteils eine wichtige Rolle.

Bei aller Freude über den Anfangserfolg der Bürgerinitiative betont deren Sprecherin Heide Horn, dass die weiteren Ziele nicht vernachlässigt werden sollen. "Das hier ist nicht alles." Forderungen wie eine neue Ausschilderung, die Unterfeldhaus nicht lediglich auf ein Gewerbegebiet reduzieren, sollen ebenso weiterverfolgt werden, wie der Abbau von Leerständen. Horn: "Da wollen wir dran bleiben."

Zur Wiederbelebung des Patienten Unterfeldhaus will die Initiative, deren Umwandlung in einen eingetragenen Verein kurz bevorsteht, selbst Aktionen ausrichten. "Solche Aktionen sind die Bücherbörse, ein Dreck-weg-Tag und die Kulturveranstaltungen", sagt Horn.

Die Pflege der neuen Beete ist jedoch Stadtsache. Auch wenn Technischer Dezernent Fabian Schmidt die Bürger zunächst mit in der Pflicht sah, ließ er sich von Kretschmer korrigieren. "Das macht die Stadt", sagte dieser.

Also ist es auch deren Aufgabe, den Kabelbinder zu entsorgen, den eine Partei beim Abhängen ihrer Wahlplakate in die Blumen hat fallen und liegen lassen.