Erkrath: Jugendbande klaut über 20 Motorroller aus Garagen
Sieben Jugendliche sollen Wohnungen und Häuser aufgebrochen haben, um an die Schlüssel für die Fahrzeuge zu gelangen, die in Garagen standen.
<strong>Erkrath. Die Polizei hat eine Bande aus sieben Jugendlichen ermittelt, die seit August vorigen Jahres in Hochdahl und Unterfeldhaus Einbrüche in 18 Wohnungen und Häusern, 16 Garagen sowie 22 Geschäftsräumen begangen haben soll. Die 14- bis 18-Jährigen hatten es auf die Schlüssel von Motorrollern und Autos abgesehen, zeigten sich aber auch PCs gegenüber nicht abgeneigt.
Mit den gestohlenen Fahrzeugen fuhren sie dann mehrere Tage lang herum, um sie anschließend abzustellen. Da wurde auch schon mal ein Porsche oder ein BMW der Luxusklasse am Straßenrad geparkt. Die Teile einiger auseinandergeschraubter Roller entdeckten die Fahnder in einer Garage.
Auf der A 40, bei Moers, setzten sich drei Polizeifahrzeuge vor ein Auto, das von den Jugendlichen gestohlen worden war. Der Versuch des Ausbremsens misslang jedoch gründlich. Axnich: "Die wollten das nicht." Das Ergebnis seien vier schrottreife Polizeiautos - eines fuhr hinter den Flüchtigen - gewesen. Verletzte gab es keine.
Bei den drei Haupttätern handelt sich um drei Erkrather im Alter von 17 und 18 Jahren. Einer von ihnen, Marc N. (17), soll bereits 2005 Roller gestohlen haben. Diese Fälle werden im März verhandelt. "Früher hat uns sein Vater in Hilden dauerhaft beschäftigt", sagt Axnich.
Ermittelt wurde auch ein heute 14-Jähriger aus Mettmann, dem in der Kreisstadt weitere 30 Delikte zur Last gelegt werden. Christan B. befinde sich, so Axnich, auf dem beste Wege, eine "Karriere wie Andi B. aus Monheim hinzulegen". Der sitzt noch acht Jahre im Gefängnis.
Die Verdächtigen befinden sich nach ihren Vernehmungen längst wieder auf freiem Fuß. "In den letzten Wochen ist die Zahl der Garagenaufbrüche wieder angestiegen", so Axnich. Beweise, dass die Sieben wieder aktiv geworden sind, gebe es noch nicht.
Die Staatsanwaltschaft müsse nun zügig handeln, fordert Thomas Decken, Leiter der Polizeiinspektionen Erkrath, Hilden und Haan. Wenn nichts passiere, stellten sich die Jugendliche die Frage, warum sie sich verändern sollen. "Entscheidend ist, dass sie in der Clique positive Rückmeldungen erhalten. Wenn das wegfällt, sind sie einsam."
An dieser Schnittstelle zwischen Bestrafung und sozialer Betreuung hält Decken die Kooperation zwischen Behörden wie Jugendamt und den Strafverfolgung, unter Einbeziehung der Schulen, für einen Lösungsansatz. "Bestrafung alleine ist zu wenig."