Erkrath: Nun also doch "Graffiti ade!"
Die Beseitigung der Schmierereien drohte der Sparliste der Verwaltung zum Opfer zu fallen. Politiker wollen Reinigung weiterhin.
Erkrath. Die Graffiti und Schmierereien an den S-Bahn-Haltepunkten in Erkrath und Hochdahl sowie in der Unterführung vom Hochdahler Markt und zum Rosenhof werden weiterhin beseitigt. Darin waren sich am Freitag die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses einig.
Wie berichtet, hatten SPD, Grüne und BmU im Rahmen der Hauhaltsplanberatungen 2010 beschlossen, die Mittel für die Beseitigung der unliebsamen Verzierungen in Höhe von 12.800 Euro nicht mehr bereitzustellen. Die Stadt sollte ihren Vertrag mit Unternehmen DB Services, das mit der Reinigung beauftragt ist, kündigen.
"Daraus den Schluss zu ziehen, dass Graffiti künftig nicht mehr entfernt werden sollen, ist völlig absurd", stellte Bernhard Osterwind (BmU) am Donnerstag im Haupt- und Finanzausschuss klar. Er und seine politischen Mitstreiter von SPD und Grünen seien einem Vorschlag der Verwaltung gefolgt, der Bestandteil einer Sparliste mit einem Volumen von 1,4 Millionen Euro gewesen sei. "Wir gehen davon aus, dass die Bahnhöfe weiter gereinigt werden."
Die CDU hatte beantragt, den Vertrag mit der Tochterfirma der Deutschen Bahn AG nicht zu kündigen und die knapp 13.000 Euro in den Haushalt 2011 wieder aufzunehmen. "Mich verwundert, dass die CDU sich an eine Firma bindet, die die Bahnhöfe pflegt, die im Stationsbericht des VRR komplett durchgefallen sind", sagte Osterwind und verwies auf die Homepage des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (www.vrr.de).
Dort können die Berichte, die jeden einzelnen Bahnhof auflisten und mit roten, gelben und grünen Punkten bewerten, aufgerufen werden. Und in der Tat wird dort nur der Erkrather Nordbahnhof (Regiobahn) in allen Bereichen (Sauberkeit, Funktion, Graffiti) mit grünen Punkten versehen. Die Haltepunkte Erkrath und Hochdahl wurden in der Gesamtbewertung mit einem roten Punkt versehen - sind in einem "nicht mehr akzeptablen Zustand". Und es sind vor allem die Graffiti, die dort für die schlechte Bewertung sorgen.
"Ich bin strikt dagegen, dass wir uns angesichts dieser Bewertungen an diese Firma binden", sagte Osterwind. "Die Stadt sollte den Anbieter wechseln und vielleicht eine Firma finden, die das besser macht." Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs versicherte, dass die Verwaltung nicht am dem Vertrag mit der DB Services hänge. "Das Unternehmen bietet einen recht günstigen Preis, reinigt die Unterführungen alle 14 Tage und entfernt zwischendurch kostenlos Schmierereien", sagte er. "Aber es ist kein Problem, mit einer anderen Firma einen Vertrag abzuschließen."
So wird sich die Stadtverwaltung jetzt nach anderen Anbietern umsehen, die die Haltepunkte von Graffiti befreien. "Wenn wir keinen finden, können wir auch den Vertrag mit der DB Services verlängern", sagte Bürgermeister Arno Werner am Freitag auf WZ-Nachfrage. "Der Ausschuss hat es ja der Verwaltung überlassen." Auch zur Regiobahn wolle die Stadt Kontakt aufnehmen, um zu erfahren, wie diese die Reinigung ihrer Haltepunkte organisiert.