Erkrath: Personalprobleme legen die Bürgerbüros lahm
Nach Angaben des Bürgermeisters blockiert der Personalrat schnelle Neueinstellungen.
Erkrath. Wie lebte es sich eigentlich vor zehn Jahren - zu einer Zeit, als es keine Bürgerbüros gab und Menschen mit dem Wunsch einer Verlängerung ihres Personalausweises oder dem Erwerb eines Müllsacks die Tiefe der Rathausflure kennen lernten?
Einen Teil des unbequemen Ausmaßes eingeschränkter Serviceleistungen können Bürger ab sofort erleben: Wegen akuter Perssonalprobleme werden die beiden Bürgerbüros im Kaiserhof und am Hochdahler Markt auf nicht absehbare Zeit an den meisten Tagen lediglich im Wechsel öffnen (siehe dazu den oben stehenden Kasten).
"Wir haben einen Dauerkranken, und jetzt hat auch noch ein Mitarbeiter gekündigt", sagte am Mittwoch Bürgermeister Arno Werner auf Nachfrage. Vor allem die Kündigung habe eine Lücke gerissen. Die aufzufüllen sei allerdings nur theoretisch möglich: "Wir hätten Interessenten, mit denen die Stellen kurzfristig zu besetzen wären", so Werner. Die praktische Umsetzung scheitere jedoch am Einspruch des Personalrats. Der bestehe auf einer öffentlichen Ausschreibung. "Das kann Wochen bis Monate dauern." Die Möglichkeit verwaltungsinterner Umbesetzungen, die nicht des Segens der Arbeitnehmervertretung bedürfen, würden zurzeit geprüft, so Werner.
Bis eine Lösung gefunden ist, müssen nicht nur die fünf verbliebenen Mitarbeiter der Bürgerbüros - jeweils zwei machen in einem Büro Dienst - zwischen den Stadtteilen pendeln. Auch Bürgern rät Werner, auf innerstädtische Reisen zu gehen. "Was nicht dringlich ist, muss warten. Sonst müssen die Leute in den anderen Stadtteil fahren."
Das gilt für die Menschen in Unterfeldhaus sowieso - und daran wird sich auch vorläufig nichts ändern. Die Pläne, in den kommenden Wochen im kleinsten der drei Stadtteile ein mobiles Bürgerbüro zu eröffnen, "liegen damit natürlich auf Eis", so Werner. Wenn der Betrieb der bestehenden Büros schon nicht zu sichern sei, müsse Unterfeldhaus warten.
Die Möglichkeit, beide Bürgerbüros durch eine Urlaubssperre für die verbliebenen Mitarbeiter zu sichern, kommt für den Bürgermeister nicht in Frage: "Das wäre höchst demotivierend und ist daher keine Lösung."