Erkrath: Pleiten, Pech und Pannen
Pannen: Bürgerbüros und Hochdahler Markt: Dem Bürgermeister bläst zurzeit der Wind des Missmanagements ins Gesicht.
Erkrath. Was ist los im Rathaus? "Der Werner hat seinen Laden nicht im Griff", lautet zurzeit eine These in der Bürgerschaft, die eindeutig Entwicklungspotenzial aufweist. Wie zielsicher diese Sichtweise der Straße den Kern trifft, bestätigt ausgerechnet der Gescholtene: "Der Eindruck kann entstehen", sagt Arno Werner.
Zweifel an der Souveränität des Verwaltungschefs machen Bürger an zwei kapitalen Motorklemmern im Antriebssystem der Stadt fest: Die beiden Bürgerbüros sind seit Januar häufig zeitgleich geschlossen, und der Zeitplan für den Ausbau des Hochdahler Markts mit erstem Spatenstich im Juli ist Geschichte.
Werner bleibt dabei: Hauptverantwortlich für den Ausfall der beiden Bürgerbüros wegen Krankheitsfällen ist der Personalrat mit dem Festhalten an der Forderung, die Stellen für zwei neue Mitarbeiter zunächst intern auszuschreiben. "Die neuen Kräfte hätten wir Anfang Januar haben können", sagt Werner.
So aber habe sich eine Zeitverschiebung um rund zwei Monate ergeben. "Nächste Woche laufen die Vorstellungsgespräche mit den Bewerben", so Werner. Anfang März sollen die Ausgewählten ihren Dienst antreten - und die Servicestellen im Kaiserhof und am Hochdahl Markt wieder zu den üblichen Zeiten öffnen.
Wenn Werner dieses Problem gelöst hat, kann er sich voll und ganz einem echten Fiasko seiner Amtszeit widmen: Der Umbau des Hochdahler Markts wird definitiv nicht vor der Kommunalwahl beginnen. Sollte Rot-Grün vom Bürger mit einer Mehrheit ausgestattet werden, dürften sie das gesamte Projekt stoppen, um ihrem Wunsch nach einer Sanierung zu einem Viertel der jetzigen Kosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro Flügel zu verleihen. Und auch für den Fall der Besitzstandswahrung von CDU und FDP wird die gesamte Diskussion über die Großmaßnahme neu geführt.
Werner weiß das - und kennt seine Machtlosigkeit. Bereits jetzt machen Anwohner des Hochdahler Markts - wie der Rechtsanwalt Karlheinz Brands - mobil. Die Verschiebung der Arbeiten wegen Kündigung einer Mitarbeiterin "spottet jeder Beschreibung", so Brands. "Es lebe der Schildbürger."
Werner wurde erst sehr spät von den Granden seines Technischen Dezernats in Hochdahl darüber informiert, dass eine Ingenieurin im März nach Köln wechselt. "Wir hatten bisher zwei Ingenieure für Straßenplanung", so Werner. Durch die Kündigung "hat sich das halbiert". Die Neubesetzung dauere - inklusive Einarbeitungszeit - drei Monate. Das ist der Zeitraum, um den sich der Umbau des Marktbereichs verzögert.
Und was spricht dagegen, den letzten Mohikaner der Straßenplanung auf den Hochdahler Markt anzusetzen? "Die Notwendigkeit, den Bahnhofsvorplatz in Alt-Erkrath und den Wendehammer vor dem Neubau von Seco Tools am Steinhof realisieren zu müssen", so Werner. Davon könne er nicht abrücken, ohne Schaden für die Stadt zu produzieren.