Erkrath: Stabiler Stand für Senioren

Lobby: Als Vorsitzende des Seniorenrats vertritt Elke Josting die Interessen der Erkrather, die älter als 60 Jahre sind.

Erkrath. Die kleine Holzbrücke am Henschesgäßchen in Alt-Erkrath ist glatt, der Belag längst verschlissen. Hier drohen Stürze. "Die Stadt hat zugesagt, den Schaden zu beheben", sagt Elke Josting (69), seit dem 11. März Vorsitzende des Erkrather Seniorenrats.

Sie und ihr Team setzen sich für die Belange der älteren Menschen in der Stadt ein. Ein Drittel der Erkrather Bevölkerung ist über 60 Jahre alt. Zur Wahl des Seniorenrates waren 13297 an die Urne gerufen worden. 2999 Stimmen wurden abgegeben. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 22,55 Prozent. "Wir fanden das zufriedenstellend", sagt Elke Josting.

Bereits vor fünf Jahren war Elke Josting in den Seniorenrat gewählt worden. "Das ich jetzt die Vorsitzende bin, habe ich damals nicht erwartet, doch ich freue mich auf die Aufgaben", sagt sie. Der Seniorenrat und die Stadt kooperieren, wenn es um die Belange der Älteren geht. "Das funktioniert", sagt die Vorsitzende. "Ich kenne viele Leute, und es ist immer gut, persönlich ins Rathaus zu gehen. Ich werde dort immer gut bedient."

Josting ist für Erkraths Senioren im Einsatz. Die kleine Brücke ist ein Beispiel ihrer Arbeit. Am Rosenhof hat der Seniorenrat dafür gesorgt, dass die dortige Ampel behindertengerecht ausgestattet ist. Ein großes Anliegen ist eine öffentliche Toilette am Hochdahler Markt, der gerade umgebaut wird. "Das wäre eine gute Gelegenheit, das Örtchen dort zu installieren. Das wird von so vielen Senioren gewünscht. Ob es kommt - manchmal erscheint es aussichtslos."

Doch, so schnell geben Elke Josting und ihre Mitstreiter nicht auf. "Wir werden doch alle mal älter, wir achten auf die Probleme der Senioren", hatte ihr jüngst ein Ansprechpartner im Rathaus gesagt. Elke Josting hat Mitstreiter. "Wir arbeiten im Team. Der eine hat die Fähigkeiten, der andere kann etwas anderes", sagt sie. Der eine habe ein Kopiergerät, der andere Internet.

Wichtig sei die Mobilität. Und natürlich auch die Kontakte. Im Vorfeld der Seniorenratswahl hat sie kräftig die Werbetrommel gerührt, sie und ihre Mithelfer waren erfolgreich. Es kam sogar eine Reserveliste zustande. Aus sechs Männern und fünf Frauen setzt sich der Seniorenrat zusammen, die Mannschaft ist zwischen 62 und 79 Jahren alt. "Jeder von uns kann etwas anderes gut", sagt Josting. Manche Menschen brauchten Hilfe bei der Erledigung von Behördengängen. Manche brauchen einen Ratschlag, die anderen möchten manchmal nur reden. Auch das sei wichtig.

Ist Erkrath eine seniorenfreundliche Stadt? "Man kann immer noch etwas mehr tun", sagt die Vorsitzende, "doch wir arbeiten gut mit der Stadt zusammen". Acht bis neun Sitzungen hält der Seniorenrat im Jahr ab. "Jetzt, wo wir uns noch nicht so gut kennen, machen wir die Sitzungen schnell hintereinander."

In Alt-Erkrath, in Hochdahl und in Unterfeldhaus bietet der Seniorenrat Sprechstunden an. In den nächsten Tagen wird ein Flyer verteilt werden, der auf den Seniorenrat hinweist. Mitglieder des Gremiums nehmen an Ausschusssitzungen teil, stellen auch Anträge, dürfen aber nicht mit abstimmen.