Von Mettmann in die Modewelt

Porträt: Die Designstudentin Daniela Szczodrok hat ihre erste eigene Kollektion präsentiert.

Mettmann. In den vergangenen Wochen konnte auf den Schauen in Mailand, Paris, London und New York begutachtet werden, was im kommenden Herbst und Winter getragen wird. Auch auf den Collection Premieren Düsseldorf, kurz CPD, ging Aktuelles über den Laufsteg. Und zwar nicht allein von etablierten Designern, sondern auch von solchen, die den Modeolymp noch stürmen wollen.

Am Start war auch die Düsseldorfer Modeschule. Eine der in dieser renommierten Kreativschmiede Studierenden ist Daniela Szczodrok. "Es war ein großer Erfolg", fasst sie nach derAufregung vor der ersten Show zusammen. "Blut, Schweiß, Tränen - es hat sich alles gelohnt."

Ihre Kollektion "Born to be" besteht aus sportlichen Schnitten, eher puristisch und weiblich, als pompös und mädchenhaft. "Ein Jahr hatten wir Zeit, die erste Kollektion vorzubereiten", erinnert sich die 25-jährige Mettmannerin. Seit 2007 ist sie Studentin, lernt von Modezeichnungen, Modellentwürfen über Schnitttechniken bis zu Betriebs- und Volkswirtschaft die bis zum Abschluss "Modedesigner" notwendigen Fächer.

Das vergangene Dreivierteljahr hat Szczodrok alles abverlangt. Ein besonderes Merkmal ihrer ersten Kollektion ist so etwas wie ein dekorativer Minimalismus. Zu sportlich schicken Schnitten und oft bemerkenswerten Rückenansichten bei den Oberteilen kommen aufwändige Stickereien. Und diese handgenähten Verzierungen hat Daniela Szczodrok, die nach wie vor in Mettmann lebt und mit dem Auto zur Modeschule pendelt, in nächtelanger Kleinarbeit auch schon mal abends im Bett angebracht.

Dass die Absolventin des Ratinger Wirtschaftsgymnasiums mal etwas aus ihrem zeichnerischen Talent und der Liebe zu Mode ("welche Frau interessiert sich nicht dafür?") machen würde, war schnell klar. "Schon zu Kindergartenzeiten habe ich meine Eltern mit Bildchen belästigt", grinst sie. "Alternativ hätte ich gerne mit Kindern gearbeitet und wäre Logopädin geworden."

Sie ist keine dieser klischeehaften Modeleute, die sich außer für dieses Metier für nichts anderes interessieren. Kino ist so ein Thema, "zuletzt sah ich ‚Shutter Island’ mit Leonardo di Caprio und Ben Kingsley. Der war gar nicht so schlecht."

Typischerweise kann sie auch keine ausgesprochenen Vorbilder benennen: "Die Geschmäcker sind verschieden." Karl Lagerfeld findet sie vorbildlich, und "Vivien Westwood ist eine Größe für sich, die sich immer wieder neu erfindet".

An Ideen mangelt es der Nachwuchsdesignerin nicht, deren Eltern zunächst skeptisch auf ihren Berufswunsch reagierten, inzwischen aber mächtig stolz auf ihre Tochter sind. Zielstrebigkeit und Durchsetzungsvermögen gehören ebenfalls zu Szczodroks Stärken.

Nur vor einem PC zu sitzen, würde ihr nicht reichen. Resultate bei ihren Entwürfen zu sehen, das ist ein "tolles Gefühl. Und Spaß macht es auch." Mal schauen, wann Daniela Szczodroks Modelle in Mailand, Paris, London und New York zu begutachten sein werden.