Erkrather vor Gericht Vater soll Fünfjährige missbraucht haben

Erkrath/Wuppertal. · Prozess vor dem Landgericht Wuppertal: Einem 38-jährigen Erkrather werden zehn Straftaten an seiner damals fünf Jahre alten Tochter zur Last gelegt.

 Ein 38-jähriger Erkrather steht wegen Missbrauchs vor Gericht.

Ein 38-jähriger Erkrather steht wegen Missbrauchs vor Gericht.

Foto: dpa/Oliver Berg

Der Vorwurf gegen ihn wiegt schwer: Der 38-Jährige Erkrather soll seine zur Tatzeit fünfjährige Tochter schwer sexuell missbraucht haben. Laut Anklage soll es zu zehn sexuellen Übergriffen gekommen sein, der Angeklagte selbst bestreitet die Vorwürfe.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem vor, das Mädchen mehrfach an intimen Stellen berührt zu haben. Zur Belohnung habe er das Kind an seinem Handy spielen lassen. Die angeklagten Taten sollen von Dezember 2019 bis Juli 2020 sowohl in der Wohnung des Angeklagten, als auch in der Wohnung der getrennt lebenden Kindesmutter stattgefunden haben. Der Angeklagte soll dem Kind verboten haben, mit der Mutter darüber zu sprechen. Die Fünfjährige soll später unter anderem einer psychiatrischen Sachverständigen von den Übergriffen erzählt haben, deren Gutachten soll den 38-Jährigen belasten.

Sollte der Angeklagte bei seiner Einlassung bleiben, wird dem mittlerweile sechsjährigen Opfer die Aussage vor Gericht nicht erspart bleiben. Das Kind wäre dann gezwungen, seine Qualen erneut zu durchleben. Die Mutter des Mädchens wurde bereits als Zeugin vernommen, ihr soll sich das Kind anvertraut haben. Während eines Telefonates mit einer Freundin habe sich sie Fünfjährige an ihrem Spielzeugpferd „gerieben“ und auf Nachfrage gesagt, dass der Papa das auch immer mit ihr machen würde. Daraufhin ist die Mutter zur Polizei gegangen, um den Vater ihres Kindes anzuzeigen. Sie sei bei der Schilderung der Tochter „aus allen Wolken“ gefallen – auch wenn sie von deren Vater getrennt gelebt habe, sei das Verhältnis der Eltern untereinander immer gut gewesen.

Der Angeklagte habe sich oft um das Kind gekümmert, wenn sie das selbst aus beruflichen Gründen nicht gekonnt habe. Ihr gegenüber habe der 38-Jährige die Tat anfangs bestritten und sich aufgrund der detailreichen Schilderungen des Mädchens später damit rauszureden versucht, dass das Kind ihn beim Onanieren beobachtet habe. Derweil hatte das Mädchen nicht nur mit der Mutter, sondern auch später in einer Kinderschutzambulanz gesprochen.

Nun kam auch zur Sprache, dass es bereits früher Anschuldigungen gegen den Erkrather gegeben haben soll. In einem von einem Bekannten verfassten Brief soll bereits vor Jahren zu lesen gewesen sein, dass der 38-Jährige eine weitere, in Holland lebende Tochter sexuell missbraucht haben soll.