Evangelisches Gemeindezentrum: Neubau geht voran

Spezialisten schaffen ein steinernes Kleid für das neue evangelische Gemeindezentrum.

Mettmann. Scheinbar ohne großen Kraftaufwand schwingt Josef Sikora den Hammer in die Höhe und lässt ihn auf den Meißel fallen. Es scheppert laut, und ein Stück des großen Steins, den der Meißel abgesprengt hat, fliegt im hohen Bogen fort. Mit Kraft und noch mehr Technik behauen Sikora und seine drei Kollegen Stein für Stein, die auf einem großen Haufen liegen. Die Männer bearbeiten grob gebrochene Steine aus Grauwacke, das Kleid des neuen Gemeindezentrums.

Die Arbeiten am Neubau neben der evangelischen Kirche an der Freiheitstraße gehen gut voran. Baukirchmeister Ottokar Iven ist zufrieden. „Die Hochbauarbeiten sind abgeschlossen. Die Gerüste werden jetzt nach und nach abgebaut“, sagt er, schaut den vier Steinmetzen zu und zieht genüsslich an einer dicken Zigarre. Sie kommen aus Polen, um das Gemeindezentrum mit den Natursteinen zu verkleiden.

„Das sind absolute Spezialisten. Sie gibt es Deutschland kaum noch“, sagt Baukirchmeister Iven. Vier Wochen, schätzt Piotr Bankosz, werden er und seine Kollegen brauchen, bis die weißen Betonwände verkleidet sind. Nach Mettmann wartet ein weiterer Auftrag auf die polnischen Handwerker. In Meschede werden sie eine Brücke mit Natursteinen verschönern.

Die Steine werden von Steinmetz so bearbeitet, dass sie anschließend verarbeitet werden kann. „Wir behauen die Steine und sortieren sie dann nach Größe“, sagt Bankosz. Dann werden sie Steine die Betonwand hochgemauert. „Wir machen erste die Seite hin zum Gebäude der Christlichen Versammlung. Damit der Hausmeister so schnell wie möglich wieder durch die Haustür in seine Wohnung kommt“, sagt Iven. Bisher musste er immer durch die Gemeinderäume, weil Stützen und Gerüste die Tür versperrten.

An der Kirche haben die Handwerker zwei kleine Schauwände am Sockel der Kirche hochgezogen. „Wir hatten Steine mit unterschiedlichen Färbungen. Der Stein muss natürlich zum Stein der Kirche passen“, sagt Iven. Der Platz zwischen dem neuen Gemeindehaus und der Kirche wird mit einem grauen Betonstein gepflastert.

Während draußen die polnischen Spezialisten Stein für Stein bearbeiten, wird im Keller des neuen Gemeindehauses mit dem Innenausbau begonnen. Iven: „Heizung, Lüftung und die Sanitärarbeiten werden dort durchgeführt.“ Die Freitreppe im Rohbau lässt schon das Herz des neuen Gemeindezentrums erahnen.

Die Treppen werden draußen zum Lavalplatz fortgeführt. Sie sollen innen und außen auch als Sitzgelegenheiten dienen. Während im Erdgeschoss zwei Gruppenräume und eine kleine Küche eingerichtet werden, werden darüber das Café eingerichtet sowie die Verwaltungsräume der Gemeinde. „Wie wir das Café betreiben, steht noch nicht fest“, sagt Iven, „aber wir werden es nicht ehrenamtlich führen.“ Nach hinten raus entsteht eine kleine Dachterrasse.

Um Kosten zu sparen, werden Tische und Stühle sowie die Beleuchtung aus dem alten Gemeindehaus mitgenommen. Zum ersten Advent soll nicht nur das Gemeindehaus fertig sein, sondern auch die Kirche, die in Kürze innen und außen eingerüstet wird. Sämtliche Kirchenfenster werden ausgebaut, teilweise nach 200 Jahren erstmals gereinigt und restauriert.